BGH - Beschluss vom 24.07.2014
III ZB 83/13
Normen:
BGB § 125 S. 1; BGB § 139; BGB § 311b Abs. 1; EMRK Art. 6 Abs. 1 S. 1; GmbHG § 15 Abs. 4 S. 1; ZPO § 1040 Abs. 3 S. 2; ZPO § 1062 Abs. 1 Nr. 2 2. Fall;
Fundstellen:
BB 2014, 2113
BB 2014, 2577
BGHZ 202, 168
DB 2014, 2103
DB 2014, 6
DStR 2014, 14
GmbHR 2014, 1088
MDR 2014, 1165
NotBZ 2014, 422
WM 2014, 2136
ZIP 2014, 1852
ZIP 2014, 67
Vorinstanzen:
OLG München, vom 10.09.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 34 SchH 10/13

Unwirksamkeit einer Schiedsvereinbarung bei Unwirksamkeit einer sogenannten Kompetenz-Kompetenz-Klausel

BGH, Beschluss vom 24.07.2014 - Aktenzeichen III ZB 83/13

DRsp Nr. 2014/13585

Unwirksamkeit einer Schiedsvereinbarung bei Unwirksamkeit einer sogenannten Kompetenz-Kompetenz-Klausel

a) Im Verfahren auf gerichtliche Entscheidung gegen einen schiedsgerichtlichen Zuständigkeitszwischenentscheid nach § 1040 Abs. 3 Satz 2 ZPO ist das Oberlandesgericht (§ 1062 Abs. 1 Nr. 2 Fall 2 ZPO) nicht nach Art. 6 Abs. 1 Satz 1 EMRK zur Durchführung einer mündlichen Verhandlung verpflichtet, da verfahrensrechtliche Entscheidungen mangels Entscheidung in der Sache nicht dem Anwendungsbereich dieser Norm unterfallen.b) Die Unwirksamkeit einer sogenannten Kompetenz-Kompetenz-Klausel führt nicht nach § 139 BGB zur Unwirksamkeit der gesamten Schiedsvereinbarung.c) Eine Schiedsklausel in einem notariell beurkundeten Vertrag über den Verkauf und die Übertragung von Grundstücken und Gesellschaftsanteilen ist nicht deshalb nach § 125 Satz 1 BGB in Verbindung mit § 311b Abs. 1 BGB, § 15 Abs. 4 Satz 1 GmbHG nichtig, weil sie auf eine Schiedsgerichtsordnung Bezug nimmt, die nicht mit beurkundet worden ist.

Tenor

Die Rechtsbeschwerde der Antragstellerinnen gegen den Beschluss des 34. Zivilsenats des Oberlandesgerichts München vom 10. September 2013 - 34 SchH 10/13 - wird auf ihre Kosten zurückgewiesen.

Gegenstandswert: 5.556.000 €

Normenkette:

BGB § 125 S. 1; BGB § 139; BGB § 311b Abs. 1; EMRK Art. 6 Abs. 1 S. 1; GmbHG § 15 Abs. 4 S. 1; ZPO § 1040 Abs. 3 S. 2; ZPO § 1062 Abs. 1 Nr. 2 2. Fall;

Gründe

I.