BFH - Urteil vom 22.10.1998
I R 35/97
Normen:
KStG § 28 Abs. 2 S. 2, § 29 Abs. 1, § 30 Abs. 1 S. 1, § 47, § 54 Abs. 11 S. 2, S. 3;
Fundstellen:
BB 1999, 462
BFH/NV 1999, 732
BFHE 187, 440
BStBl II 1999, 171
DB 1999, 617
DStR 1999, 320
GmbHR 1999, 365
NZG 1999, 370
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg,

VEK-Gliederung bei Vorabausschüttungen

BFH, Urteil vom 22.10.1998 - Aktenzeichen I R 35/97

DRsp Nr. 1999/3558

VEK-Gliederung bei Vorabausschüttungen

»1. Bei der Gliederung des vEK zum Ende eines Wirtschaftsjahres sind Vorabausschüttungen für das betreffende Wirtschaftsjahr auch dann nicht zu berücksichtigen, wenn sie noch in demselben Jahr beschlossen und durchgeführt worden sind. 2. Am 31. Dezember 1994 noch vorhandenes EK 56 ist innerhalb der Gliederung des vEK zum 31. Dezember 1994 in EK 50 umzugliedern. Eine für 1994 für dieses Jahr erfolgte Vorabausschüttung ist mit demjenigen vEK zu verrechnen, das sich im Anschluß an diese Umgliederung ergibt. 3. § 54 Abs. 11 Satz 2 KStG ist nicht verfassungswidrig.«

Normenkette:

KStG § 28 Abs. 2 S. 2, § 29 Abs. 1, § 30 Abs. 1 S. 1, § 47, § 54 Abs. 11 S. 2, S. 3;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) ist eine GmbH, deren Gesellschafterversammlung am 14. Dezember 1994 eine Vorabausschüttung auf den für das Geschäftsjahr (= Kalenderjahr) 1994 erwarteten Gewinn in Höhe von 20 000 DM beschloß. Die Ausschüttung wurde am 27. Dezember 1994 durch Gutschrift auf den Verrechnungskonten der Gesellschafter vollzogen. Streitig ist, mit welchen Beständen des verwendbaren Eigenkapitals (vEK) die Ausschüttung zu verrechnen ist.