BFH - Urteil vom 13.12.2022
VII R 13/20
Normen:
ZK Art. 236 Abs. 1; EWGV 2913/92 Art. 236 Abs. 1; EGV 1472/2006; EUV 1294/2009; EUV 2016/1647; EUV 2016/2257; EGV 384/96 Art. 2 Abs. 7 Buchst. b; EGV 384/96 Art. 9 Abs. 5; AEUV Art. 267 Abs. 3;
Fundstellen:
BB 2023, 1109
BFH/NV 2023, 936
DStRE 2023, 757
Vorinstanzen:
FG Düsseldorf, vom 05.02.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 4 K 1099/14

Verfahren hinsichtlich der Festsetzung von Antidumpingzöllen auf Schuhe aus China und Vietnam nach teilweiser Ungültigerklärung der VO Nr. 1472/2006 und der DVO 1294/2009

BFH, Urteil vom 13.12.2022 - Aktenzeichen VII R 13/20

DRsp Nr. 2023/6197

Verfahren hinsichtlich der Festsetzung von Antidumpingzöllen auf Schuhe aus China und Vietnam nach teilweiser Ungültigerklärung der VO Nr. 1472/2006 und der DVO 1294/2009

1. Soweit die VO 1472/2006 und die DVO 1294/2009 durch den EuGH für ungültig erklärt wurden, weil die Europäische Kommission nicht über die Anträge einzelner ausführender Hersteller auf Marktwirtschafts- und individuelle Behandlung entschieden hatte, war die Europäische Kommission berechtigt, das Antidumpingverfahren wiederaufzunehmen, die Prüfung der Anträge nachzuholen und neue Antidumpingzollverordnungen zu erlassen. Die aufgrund der VO 1472/2006 und der DVO 1294/2009 entrichteten Abgaben blieben daher gesetzlich geschuldet i.S. von Art. 236 Abs. 1 ZK. 2. Eine nochmalige Mitteilung des festzusetzenden Antidumpingzolls ist nach Erlass der neuen Antidumpingzollverordnungen (DVO 2016/1647 und DVO 2016/2257) nicht erforderlich, weil die Rechtsgrundlage für die Festsetzung des Antidumpingzolls nicht vollständig entfallen war, die Europäische Kommission gemäß Art. 266 AEUV zur Umsetzung des EuGH-Urteils verpflichtet war und die Höhe des Antidumpingzollsatzes auch nach nochmaliger Prüfung durch die Europäische Kommission unverändert geblieben ist.

Tenor