BVerfG - Beschluß vom 06.02.1968
1 BvL 7/65
Normen:
BewG (1934) § 67 Abs. 1 Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3 § 75 ; BewG (1961) § 67 Abs. 2, Abs. 3 ; BewG (1965) § 110 Abs. 1 Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3, Abs. 2, Abs. 3 § 119 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 6 Abs. 1 ; VStG § 4 § 5 § 11 Abs. 1, Abs. 2 ;
Fundstellen:
BVerfGE 23, 74
BStBl II 1968, 133
JZ 1968, 302
NJW 1968, 691
Vorinstanzen:
FG Stuttgart - Beschluß vom 23.03.1965 - III 630/64,

Verfassungsmäßigkeit der Begrenzung der Freibeträge nach § 110 BewG auf das Doppelte

BVerfG, Beschluß vom 06.02.1968 - Aktenzeichen 1 BvL 7/65

DRsp Nr. 1996/7818

Verfassungsmäßigkeit der Begrenzung der Freibeträge nach § 110 BewG auf das Doppelte

»Es verstößt nicht gegen das Grundgesetz, daß die Freibeträge nach § 110 Abs. 1 und 2 (= § 67 Abs. 1 und 2 der früheren Fassung) des Bewertungsgesetzes auch bei einer aus mehr als zwei Personen bestehenden Veranlagungsgemeinschaft lediglich verdoppelt werden.«

Normenkette:

BewG (1934) § 67 Abs. 1 Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3 § 75 ; BewG (1961) § 67 Abs. 2, Abs. 3 ; BewG (1965) § 110 Abs. 1 Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3, Abs. 2, Abs. 3 § 119 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 6 Abs. 1 ; VStG § 4 § 5 § 11 Abs. 1, Abs. 2 ;

Gründe:

I.

1. Bei der Veranlagung zur Vermögensteuer ist das Gesamtvermögen des unbeschränkt Steuerpflichtigen mit dem Wert anzusetzen, der sich nach §§ 73 bis 77 (114 bis 121) des Bewertungsgesetzes ergibt (§ 4 des Vermögensteuergesetzes - VStG -). Unbeschränkt steuerpflichtige Ehegatten, die nicht dauernd getrennt leben, werden zusammen veranlagt; dasselbe gilt für den Haushaltsvorstand und seine noch nicht 18 Jahre alten Kinder (§ 11 Abs. 1 und 2 VStG). Bei der Zusammenveranlagung wird das Vermögen der Ehegatten und der Kinder zur Ermittlung des Gesamtvermögens zusammengerechnet (§ 75 (119) BewG).

2. Das Bewertungsgesetz unterscheidet folgende Vermögensarten (§ 19 (18)):

1) Land- und forstwirtschaftliches Vermögen

2) Grundvermögen

3) Betriebsvermögen

4) Sonstiges Vermögen.