BVerfG - Beschluß vom 14.05.1968
2 BvR 544/63
Normen:
GG Art. 25 Art. 100 Abs. 2 Art. 106 Abs. 1 Nr. 5 ; ÜbV (Überleitungsvertrag vom 26. Mai 1952/23. Oktober 1954 - BGBl. 1955 II S. 405/444);
Fundstellen:
BVerfGE 23, 288
BayVBl 1968, 350
BStBl II 1968, 636
DB 1968, 1428
DÖV 1968, 647
DVBl 1968, 697
JuS 1968, 579
MDR 1968, 903
NJW 1968, 1667
Vorinstanzen:
FG Niedersachsen, vom 25.04.1958 - Vorinstanzaktenzeichen VI (1b) 159/57
BFH, vom 26.04.1963 - Vorinstanzaktenzeichen III 237/58 U

Verfassungsrechtliche Unbedenklichkeit der Besteuerung von Ausländern zur Deckung der Kriegsfolgelasten

BVerfG, Beschluß vom 14.05.1968 - Aktenzeichen 2 BvR 544/63

DRsp Nr. 1996/7831

Verfassungsrechtliche Unbedenklichkeit der Besteuerung von Ausländern zur Deckung der Kriegsfolgelasten

»1. Es gibt keine allgemeine Regel des Völkerrechts (Art. 25 GG), die es verbietet, Ausländer zur Deckung der Folgelasten eines Krieges zu besteuern.2. a) Eine Vorlage an das Bundesverfassungsgericht nach Art. 100 Abs. 2 GG ist bereits dann geboten, wenn das erkennende Gericht bei Prüfung der Frage, ob und mit welcher Tragweite eine allgemeine Regel des Völkerrechts gilt, auf ernstzunehmende Zweifel stößt, und nicht nur dann, wenn das Gericht selbst Zweifel hat.b) Ernstzunehmende Zweifel bestehen dann, wenn das Gericht abweichen würde von der Meinung eines Verfassungsorgans oder von den Entscheidungen hoher deutscher, ausländischer oder internationaler Gerichte oder von den Lehren anerkannter Autoren der Völkerrechtswissenschaft.«

Normenkette:

GG Art. 25 Art. 100 Abs. 2 Art. 106 Abs. 1 Nr. 5 ; ÜbV (Überleitungsvertrag vom 26. Mai 1952/23. Oktober 1954 - BGBl. 1955 II S. 405/444);

Gründe:

A.

I.