BVerfG - Beschluß vom 06.12.1983
2 BvR 1275/79;
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1 Art. 105 Abs. 2a ; KAG (Kommunalabgabengesetz) Baden-Württemberg § 6 Abs. 2, Abs. 3 ; Satzung der Stadt Überlingen über die Erhebung der Zweitwohnungssteuer vom 21.1.1976;
Fundstellen:
BVerfGE 65, 325
BayVBl 1984, 239
BB 1984, 48
BStBl II 1984, 72
DB 1984, 276
DÖV 1984, 246
DVBl 1984, 216
DWW 1984, 44
EuGRZ 1984, 46
HFR 1984, 120
Information StW 1984, 166
JuS 1985, 142
JZ 1984, 568
KStZ 1984, 29
NJW 1984, 785
NVwZ 1984, 302
VBlBW 1984, 142
WM 1984, 148
WuM 1984, 53
ZMR 1984, 239
Vorinstanzen:
VGH Baden-Württemberg, vom 06.06.1977 - Vorinstanzaktenzeichen II 201/77
BVerwG, vom 26.07.1979 - Vorinstanzaktenzeichen 7 C 53.77

Verfassungswidrigkeit einer Zweitwohnungssteuer - Stadt Überlingen

BVerfG, Beschluß vom 06.12.1983 - Aktenzeichen 2 BvR 1275/79;

DRsp Nr. 1996/6669

Verfassungswidrigkeit einer Zweitwohnungssteuer - Stadt Überlingen

»1. Die Zweitwohnungssteuer ist eine örtliche Aufwandsteuer gemäß Art. 105 Abs. 2a GG, die bundesgesetzlich geregelten Steuern nicht gleichartig ist.2. §§ 1 und 2 Abs. 2 der Satzung der Stadt Überlingen über die Erhebung der Zweitwohnungssteuer vom 21. Januar 1976 sind mit Art. 3 Abs. 1 GG unvereinbar und nichtig, weil sie ohne hinreichenden, sachlichen Grund nur auswärtige Zweitwohnungsinhaber, soweit sie nicht aus beruflichen Gründen oder zu Ausbildungszwecken in der Stadt wohnen, besteuern.«

Normenkette:

GG Art. 3 Abs. 1 Art. 105 Abs. 2a ; KAG (Kommunalabgabengesetz) Baden-Württemberg § 6 Abs. 2, Abs. 3 ; Satzung der Stadt Überlingen über die Erhebung der Zweitwohnungssteuer vom 21.1.1976;

Gründe:

A.

Gegenstand des Verfahrens ist die Frage, ob die aufgrund des § 6 Abs. 2 des baden-württembergischen Kommunalabgabengesetzes und der Satzung der Stadt Überlingen erhobene Zweitwohnungssteuer mit dem Grundgesetz in Einklang steht.

I.

Nach § 6 Abs. 1 des baden-württembergischen Kommunalabgabengesetzes - KAG - vom 18. Februar 1964 (GBl. S. 7l) erheben die Gemeinden Steuern nach Maßgabe der Gesetze. Daneben bestimmte § 6 Abs. 2 KAG über Gemeindesteuern: