BGH - Urteil vom 04.05.2021
II ZR 38/20
Normen:
HGB § 160 Abs. 1; HGB § 161 Abs. 2; HGB § 174;
Fundstellen:
BB 2021, 1601
BB 2021, 1745
BGHZ 229, 358
DB 2021, 1593
DStR 2021, 1715
GmbHR 2021, 987
NJW 2022, 57
NZG 2021, 1014
NZI 2021, 831
WM 2021, 1275
ZIP 2021, 1391
ZInsO 2021, 1556
Vorinstanzen:
LG Hamburg, vom 29.03.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 332 O 94/18
OLG Hamburg, vom 31.01.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 11 U 90/19

Zeitliche Begrenzung der Außenhaftung des Kommanditisten für Altverbindlichkeiten bei Haftsummenherabsetzung

BGH, Urteil vom 04.05.2021 - Aktenzeichen II ZR 38/20

DRsp Nr. 2021/10023

Zeitliche Begrenzung der Außenhaftung des Kommanditisten für Altverbindlichkeiten bei Haftsummenherabsetzung

a) Im Fall der Herabsetzung der Haftsumme wird die Außenhaftung des Kommanditisten für Altverbindlichkeiten im Umfang des die neue Haftsumme übersteigenden Betrags entsprechend § 160 Abs. 1 und 2, § 161 Abs. 2 HGB zeitlich begrenzt.b) Bei der entsprechenden Anwendung der § 160 Abs. 1 und 2, § 161 Abs. 2 HGB auf die Herabsetzung der Hafteinlage eines Kommanditisten beginnt die fünfjähri ge Nachhaftungsfrist unabhängig von der Eintragung der Kapitalherabsetzung in das Handelsregister bereits mit dem Ende des Tages, an dem der Gesellschaftsgläubi - ger positive Kenntnis von dem Herabsetzungsbeschluss erlangt.c) Mit Ablauf der Nachhaftungsfrist des § 160 HGB entfällt in entsprechender Anwendung des § 217 BGB nicht nur die Haftung für den geltend gemachten Hauptanspruch, sondern auch die Haftung für die von ihm abhängenden Nebenleistungen.

Tenor

Die Revision des Klägers gegen das Urteil des 11. Zivilsenats des Hanseatischen Oberlandesgerichts vom 31. Januar 2020 wird zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens trägt der Kläger.

Normenkette:

HGB § 160 Abs. 1; HGB § 161 Abs. 2; HGB § 174;

Tatbestand