BFH - Urteil vom 01.02.1989
I R 98/84
Normen:
KStG (1968) § 6 Abs. 1 S. 2, § 7 S. 1, § 1 Abs. 1 Nr. 6, § 11 Nr. 5 lit. a; SpkG NW § 27;
Fundstellen:
BFHE 156, 145
BStBl II 1989, 471
Vorinstanzen:
FG Münster,

BFH - Urteil vom 01.02.1989 (I R 98/84) - DRsp Nr. 1996/10363

BFH, Urteil vom 01.02.1989 - Aktenzeichen I R 98/84

DRsp Nr. 1996/10363

»1. § 11 Nr. 5 lit. a KStG (1968) ist nicht anzuwenden, wenn eine Sparkasse Spenden zu gemeinnützigen Zwecken in der Form einer Einkommensverteilung i. S. des § 7 Satz 1 KStG (1968) leistet. 2. Eine Einkommensverteilung i. S. des § 7 Satz 1 KStG (1968) ist anzunehmen, wenn eine Sparkasse den Teil des Jahresüberschusses gemäß § 27 Abs. 5 SpkG NW gemeinnützigen Zwecken zuführt, auf dessen Auszahlung der Gewährträger zuvor verzichtete.«

Normenkette:

KStG (1968) § 6 Abs. 1 S. 2, § 7 S. 1, § 1 Abs. 1 Nr. 6, § 11 Nr. 5 lit. a; SpkG NW § 27;

I. Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) ist eine öffentlich-rechtliche Sparkasse. Ihr Gewährträger ist die Stadt X.

Streitjahr 1973

Mit Beschluß vom 27. Februar 1973 beschloß der Verwaltungsrat der Klägerin den Jahresüberschuß 1972 mit rd. 3 Mio DM. Am 20. März 1973 beschloß der Rat der Stadt X, einen Teilbetrag aus dem Jahresüberschuß 1972 in Höhe von 600.000 DM für gemeinnützige Zwecke zu verwenden und auf seine Auszahlung an den Gewährträger zu verzichten. Daraufhin beschloß der Verwaltungsrat der Klägerin am 14. Mai 1973, den Betrag in Höhe von 600.000 DM bestimmten gemeinnützigen Einrichtungen zuzuführen.