BFH - Urteil vom 20.11.2012
IX R 7/11
Normen:
AO § 165 Abs. 1 Satz 1, Satz 3, Abs. 2 Satz 1, Satz 2; AO § 177; AO § 171 Abs. 8; AO § 173; AO § 181 Abs. 1 Satz 1; AO § 351 Abs. 1; EStG § 2 Abs. 7 Satz 1 und 2; EStG § 21;
Vorinstanzen:
FG Berlin-Brandenburg, vom 16.12.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 10 K 10283/08

Abgrenzung der Änderungsbefugnisse nach § 165 Abs. 2 Satz 1 und 2 AO

BFH, Urteil vom 20.11.2012 - Aktenzeichen IX R 7/11

DRsp Nr. 2013/4832

Abgrenzung der Änderungsbefugnisse nach § 165 Abs. 2 Satz 1 und 2 AO

1. Umfasst ein Vorläufigkeitsvermerk ungewisse Tatsachen, sind die Bescheide nach § 165 Abs. 2 Satz 2 AO zu ändern, sobald die Ungewissheit beseitigt ist. Dabei können auch für andere Veranlagungszeiträume geklärte Tatsachen --erstmalig oder erneut-- (un)gewiss werden.2. Nach § 165 Abs. 2 AO verwertbare Tatsachen müssen nicht neu sein, sondern (un)gewiss.3. Änderungen nach § 165 Abs. 2 AO sind nach Art und Umfang nur in dem durch die Vorläufigkeit wirksam gesteckten Rahmen zulässig.

Normenkette:

AO § 165 Abs. 1 Satz 1, Satz 3, Abs. 2 Satz 1, Satz 2; AO § 177; AO § 171 Abs. 8; AO § 173; AO § 181 Abs. 1 Satz 1; AO § 351 Abs. 1; EStG § 2 Abs. 7 Satz 1 und 2; EStG § 21;

Gründe

I.

Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) ist ein geschlossener Immobilienfonds, der in den Streitjahren (2000 bis 2006) ein im Jahr 1990 fertig gestelltes Mehrfamilienhaus in B vermietete.