BSG - Urteil vom 27.06.2019
B 10 EG 1/18 R
Normen:
BEEG (i.d.F.v. 10.09.2012) § 2 Abs. 1 S. 2-3; BEEG (i.d.F.v. 10.09.2012) § 2b Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 2 Alt. 2; SGB III § 151 Abs. 1; SGB V § 47 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
AuR 2019, 412
BFH/NV 2020, 175
BSGE 128, 235
DStR 2019, 2209
DStR 2020, 560
FamRZ 2020, 58
FuR 2020, 119
NJW 2019, 3669
NZS 2019, 943
Vorinstanzen:
LSG Thüringen, vom 15.06.2017 - Vorinstanzaktenzeichen L 2 EG 1402/15
SG Nordhausen, vom 01.09.2015 - Vorinstanzaktenzeichen S 3 EG 870/15

Anspruch auf ElterngeldMaßgeblichkeit des tatsächlichen Zuflusses im Bemessungszeitraum bei laufendem Einkommen aus nichtselbständiger Erwerbstätigkeit

BSG, Urteil vom 27.06.2019 - Aktenzeichen B 10 EG 1/18 R

DRsp Nr. 2019/13646

Anspruch auf Elterngeld Maßgeblichkeit des tatsächlichen Zuflusses im Bemessungszeitraum bei laufendem Einkommen aus nichtselbständiger Erwerbstätigkeit

Bei der Ermittlung des elterngeldrechtlich relevanten Einkommens aus nichtselbstständiger Erwerbstätigkeit ist der tatsächliche Zufluss im Bemessungszeitraum maßgeblich (Aufgabe ua von BSG vom 30.9.2010 - B 10 EG 19/09 R = BSGE 107, 18 = SozR 4-7837 § 2 Nr 6).

Auf die Revision der Klägerin werden das Urteil des Thüringer Landessozialgerichts vom 15. Juni 2017 aufgehoben und das Urteil des Sozialgerichts Nordhausen vom 1. September 2015 sowie der Bescheid des Beklagten vom 20. Oktober 2014 in Gestalt des Widerspruchsbescheids vom 25. März 2015 abgeändert.

Der Beklagte wird verurteilt, der Klägerin Elterngeld für ihre am 25. August 2014 geborene Tochter unter Zugrundelegung eines Gesamtbemessungsentgelts von 22 150 Euro zu zahlen.

Im Übrigen wird die Revision zurückgewiesen.

Der Beklagte trägt 2/3 der notwendigen außergerichtlichen Kosten der Klägerin in allen drei Rechtszügen.

Normenkette:

BEEG (i.d.F.v. 10.09.2012) § 2 Abs. 1 S. 2-3; BEEG (i.d.F.v. 10.09.2012) § 2b Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 2 Alt. 2; SGB III § 151 Abs. 1; SGB V § 47 Abs. 1 S. 1;

Gründe:

I

Die Beteiligten streiten über die Höhe des Anspruchs auf Elterngeld der Klägerin unter Berücksichtigung einer Gehaltsnachzahlung.