BVerwG - Urteil vom 15.06.2018
2 C 19.17
Normen:
BGB § 254; BGB § 839 Abs. 3; GG Art. 33 Abs. 2; GG Art. 33 Abs. 5; BBG § 9; PostPersRG § 5 Abs. 3;
Fundstellen:
BVerwGE 162, 253
DÖV 2019, 35
NVwZ 2018, 1637
ZBR 2019, 38
Vorinstanzen:
VG Köln, vom 02.10.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 15 K 5831/12
OVG Nordrhein-Westfalen, vom 27.04.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 1 A 2310/14

Beamtenrechtlicher Schadensersatzanspruch wegen schuldhafter Verletzung des Bewerbungsverfahrensanspruchs durch verspätete Beförderung; Auslegung des Begriffs des Rechtsmittels; Erkundigungsobliegenheiten und Rügeobliegenheiten eines Beamten i.R.d. besonderen beamtenrechtlichen Dienstverhältnisses und Treueverhältnissses

BVerwG, Urteil vom 15.06.2018 - Aktenzeichen 2 C 19.17

DRsp Nr. 2018/14928

Beamtenrechtlicher Schadensersatzanspruch wegen schuldhafter Verletzung des Bewerbungsverfahrensanspruchs durch verspätete Beförderung; Auslegung des Begriffs des Rechtsmittels; Erkundigungsobliegenheiten und Rügeobliegenheiten eines Beamten i.R.d. besonderen beamtenrechtlichen Dienstverhältnisses und Treueverhältnissses

1. Ein beamtenrechtlicher Schadensersatzanspruch wegen schuldhafter Verletzung des Bewerbungsverfahrensanspruchs kann in Anwendung des dem Vorrang des Primär- vor dem Sekundärrechtsschutz dienenden Rechtsgedankens des § 839 Abs. 3 BGB daran scheitern, dass der Beamte von einem ihm zumutbaren Rechtsmittel im Sinne dieser Vorschrift in vorwerfbarer Weise keinen Gebrauch gemacht hat.2. Der Begriff des Rechtsmittels im Sinne von § 839 Abs. 3 BGB ist - in Übereinstimmung mit der zivilgerichtlichen Rechtsprechung - weit auszulegen. Er umfasst auch aus dem besonderen beamtenrechtlichen Dienst- und Treueverhältnis erwachsende Erkundigungs- und Rügeobliegenheiten eines Beamten.