BGH - Urteil vom 20.09.2007
III ZR 33/07
Normen:
BNotO § 19 Abs. 1 S. 1 § 14 Abs. 1 S. 2 ; BeurkG § 17 Abs. 1 ; AO § 75 Abs. 1 ; HGB § 25 Abs. 1, 2 ;
Fundstellen:
BB 2007, 2540
BGHReport 2007, 1170
DB 2007, 2423
DNotZ 2008, 370
FamRZ 2008, 144
MDR 2008, 52
NJW 2008, 1085
NotBZ 2007, 438
VersR 2007, 1659
WM 2007, 2160
ZGS 2007, 445
ZIP 2007, 2127
ZfIR 2007, 874
Vorinstanzen:
OLG München, vom 18.01.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 1 U 3684/06
LG Traunstein, vom 01.06.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 8 O 2639/05

Belehrungspflichten des beurkundenden Notars hinsichtlich des Entstehens einer Umsatzsteuerschuld

BGH, Urteil vom 20.09.2007 - Aktenzeichen III ZR 33/07

DRsp Nr. 2007/18828

Belehrungspflichten des beurkundenden Notars hinsichtlich des Entstehens einer Umsatzsteuerschuld

»a) Der Notar ist regelmäßig nicht nach § 17 Abs. 1 Satz 1 BeurkG aufgrund seiner Pflicht zur Rechtsbelehrung oder seiner allgemeinen Betreuungspflicht aus § 14 Abs. 1 Satz 2 BNotO gehalten, auf steuerrechtliche Folgen des beurkundeten Geschäfts hinzuweisen. Ihn trifft hinsichtlich des Entstehens einer Umsatzsteuerpflicht keine allgemeine Belehrungspflicht.b) Korrigiert ein Notar einen Teilaspekt einer ihm von den Urkundsbeteiligten vorgegebenen steuerlichen Gestaltung des Geschäfts, so beschränkt sich seine Prüfungs- und Belehrungspflicht regelmäßig auf diesen Teilaspekt.c) Den Notar trifft keine allgemeine Belehrungspflicht, wer eine in Folge des beurkundeten Rechtsgeschäfts anfallende Umsatzsteuerpflicht zu tragen hat oder dafür haftet, soweit nicht besondere Umstände eine Belehrung erfordern. Ein Hinweis auf die Haftung nach § 75 AO ist jedoch erforderlich, wenn in einem Unternehmenskaufvertrag die Haftung nach § 25 Abs. 1 HGB gemäß § 25 Abs. 2 HGB ausgeschlossen wird.«

Normenkette:

BNotO § 19 Abs. 1 S. 1 § 14 Abs. 1 S. 2 ; BeurkG § 17 Abs. 1 ; AO § 75 Abs. 1 ; HGB § 25 Abs. 1, 2 ;

Tatbestand: