BFH - Urteil vom 15.12.1998
VIII R 6/98
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1 ; AO 1977 § 30a, § 194 Abs. 3 ; EStG 1993 § 20 Abs. 1 (Nr. 7);
Fundstellen:
BB 1999, 354
BFH/NV 1999, 721
BFHE 187, 302
BStBl II 1999, 138
DB 1999, 363
DStR 1999, 231
DStZ 1999, 220
NJW 1999, 968
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg,

Besteuerung der Kapitaleinkünfte verfassungsgemäß

BFH, Urteil vom 15.12.1998 - Aktenzeichen VIII R 6/98

DRsp Nr. 1999/2459

Besteuerung der Kapitaleinkünfte verfassungsgemäß

»Die Besteuerung der im Veranlagungszeitraum 1993 erzielten Kapitaleinkünfte verstößt nicht gegen das GG (Anschluß an Senatsurteil in BFHE 183, 45, BStBl II 1997, 499

Normenkette:

GG Art. 3 Abs. 1 ; AO 1977 § 30a, § 194 Abs. 3 ; EStG 1993 § 20 Abs. 1 (Nr. 7);

Gründe:

I. Die Kläger und Revisionskläger (Kläger), zusammen zu veranlagende Ehegatten, erzielten im Streitjahr 1993 u.a. Einkünfte aus Kapitalvermögen i.S. von § 20 Abs. 1 Nr. 7 des Einkommensteuergesetzes (EStG) 1993, die der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt --FA--) nach Abzug des gemeinsamen Sparerfreibetrages in dem angefochtenen Einkommensteuerbescheid 1993 der Besteuerung unterwarf.

Mit der dagegen erhobenen Sprungklage machten die Kläger geltend, daß die Besteuerung der streitigen Kapitaleinkünfte verfassungswidrig sei. Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) habe in seinem Urteil vom 27. Juni 1991 2 BvR 1493/89 (BVerfGE 84, 239, BStBl II 1991, 654) den Gesetzgeber aufgefordert, spätestens vom 1. Januar 1993 an die bestehende gravierende Ungleichheit bei der Besteuerung der Zinseinkünfte zu beseitigen. Dieses Ziel sei durch das Zinsabschlaggesetz (ZinsAbschlG) vom 9. November 1992 (BStBl I 1992, 682) verfehlt worden.

Das Finanzgericht (FG) hat die Klage als unbegründet abgewiesen (Entscheidungen der Finanzgerichte --EFG-- 1998, 769).