BFH vom 01.03.1974
VI R 331/69
Normen:
EStG § 10 Abs. 1 Nr. 3, Abs. 2 Nr. 2 ; EWGV (vom 25. März 1957 - BGBl II 1957, 766) Art. 7 Art. 92 Art. 177 Satz 1 ; WoPG § 1 Nr. 1 § 2 Abs. 2 § 5 Abs. 2 ;
Fundstellen:
BFHE 111, 449
BStBl II 1974, 374

BFH - 01.03.1974 (VI R 331/69) - DRsp Nr. 1997/11947

BFH, vom 01.03.1974 - Aktenzeichen VI R 331/69

DRsp Nr. 1997/11947

»Ein Bediensteter der Europäischen Gemeinschaften, auf den die Voraussetzungen des Art. 14 Abs. 1 des Protokolls über die Vorrechte und Befreiungen der Europäischen Gemeinschaften vom 08.04.1965 (BGBl II 1965, 1482) zutreffen, kann Bausparmittel vorzeitig unschädlich für solche Bauvorhaben verwenden, die ihm die Ausübung der Amtstätigkeit im Ausland ermöglichen sollen. An der gegenteiligen Auffassung im Urteil vom 11.02.1972 VI R 307/68 (BFHE 104, 405, BStBl II 1972, 304) hält der Senat nicht fest.«

Normenkette:

EStG § 10 Abs. 1 Nr. 3, Abs. 2 Nr. 2 ; EWGV (vom 25. März 1957 - BGBl II 1957, 766) Art. 7 Art. 92 Art. 177 Satz 1 ; WoPG § 1 Nr. 1 § 2 Abs. 2 § 5 Abs. 2 ;

Gründe:

I. Der Kläger und Revisionsbeklagte (Kläger) ist Beamter auf Lebenszeit des Ministerrats der Europäischen Gemeinschaften (EG) und hat seinen ständigen Wohnsitz in Brüssel. Auf Grund eines am 10. November 1965 abgeschlossenen Bausparvertrages wurden ihm für 1965 und 1966 je 400 DM an Wohnungsbau-Prämien gewährt. Nachdem die Bausparkasse dem Beklagten und Revisionskläger (Finanzamt - FA -) mitgeteilt hatte, daß der Kläger seine Ansprüche aus dem Bausparvertrag beliehen und zum Kauf eines Baugrundstücks in Belgien verwandt habe, forderte das FA mit Bescheid vom 10. Januar 1968 die Wohnungsbau-Prämien zurück.

Die Sprungklage hatte Erfolg. Das Finanzgericht (FG) führte u.a. aus: