BFH vom 05.12.1979
II R 56/76
Normen:
FGO § 96, § 119 Nr. 3, § 126 Abs. 3 Nr. 2, Abs. 4 ; GG Art. 103 Abs. 1 ; ZPO § 227 ;
Fundstellen:
BFHE 129, 297
BStBl II 1980, 208

BFH - 05.12.1979 (II R 56/76) - DRsp Nr. 1997/14411

BFH, vom 05.12.1979 - Aktenzeichen II R 56/76

DRsp Nr. 1997/14411

»Eine vor einem anderen Gericht stattfindende mündliche Verhandlung über einen Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung ist für das FG ein erheblicher Grund für eine Terminsverlegung. Führt das FG dennoch in Abwesenheit des Steuerpflichtigen bzw. seines Bevollmächtigten die mündliche Verhandlung durch, so gebietet die darin liegende Verletzung des rechtlichen Gehörs die Aufhebung der angefochtenen Entscheidung; eine Sachentscheidung ist dem Revisionsgericht verwehrt.«

Normenkette:

FGO § 96, § 119 Nr. 3, § 126 Abs. 3 Nr. 2, Abs. 4 ; GG Art. 103 Abs. 1 ; ZPO § 227 ;

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) kaufte mit notariell beurkundetem Vertrag vom 9. August 1963 das Grundstück F 13 in I. Nachdem sie eine Verpflichtungserklärung gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 1, § 6 Abs. 1 des Schleswig-Holsteinischen Gesetzes über die Befreiung von der Grunderwerbsteuer bei Maßnahmen des sozialen Wohnungsbaues und bei Maßnahmen aus dem Bereich des Bundesbaugesetzes i.d.F. vom 28. Juni 1962 -GrESWG- (Gesetz- und Verordnungsblatt 1962 S. 265 -GVBl 1962, 265-, BStBl I 1962, 163) abgegeben hatte, hob der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt -FA-) einen zuvor erlassenen Grunderwerbsteuerbescheid auf, stellte den Erwerb gemäß § 1 GrESWG von der Steuer frei und erteilte am 13. November 1963 die Unbedenklichkeitsbescheinigung.