BFH vom 17.01.1972
GrS 8/70
Fundstellen:
BFHE 105, 312
BStBl II 1972, 568

BFH - 17.01.1972 (GrS 8/70) - DRsp Nr. 1997/11050

BFH, vom 17.01.1972 - Aktenzeichen GrS 8/70

DRsp Nr. 1997/11050

»Der Große Senat des Bundesfinanzhofs legt dem Gemeinsamen Senat der obersten Gerichtshöfe des Bundes folgende Rechtsfrage vor: Darf ein oberster Gerichtshof des Bundes, wenn er seine Rechtsauffassung geändert hat, im zweiten Rechtsgang das Urteil der Vorinstanz aus Gründen aufheben, die der rechtlichen Beurteilung widersprechen, welche er im ersten Rechtsgang der Aufhebung und Zurückverweisung zugrunde gelegt hatte?«

I.

Der II. Senat des Bundesfinanzhofs (BFH) hat durch Beschluß II 104/62 vom 5. Mai 1970 (Sammlung der Entscheidungen des Bundesfinanzhofs Bd. 99 S. 109 - BFH 99, 109 -, BStBl II 1970, 574) dem Großen Senat des BFH gemäß §§ 11 Abs. 3, 184 Abs. 2 Nr. 5 FGO, § 2 Abs. 2 des Gesetzes zur Wahrung der Einheitlichkeit der Rechtsprechung der obersten Gerichtshöfe des Bundes (RsprEinhG) folgende Rechtsfrage vorgelegt:

Darf der BFH, wenn er seine Rechtsauffassung geändert hat, im zweiten Rechtsgang das Urteil des Finanzgerichts (FG) aus Gründen aufheben, die der rechtlichen Beurteilung widersprechen, welche er im ersten Rechtsgang der Aufhebung und Zurückverweisung zugrunde gelegt hatte?

Dieser Rechtsfrage liegt folgender Sachverhalt zugrunde, über den der II. Senat zu entscheiden hat: