BFH vom 26.11.1974
VIII R 105/70
Normen:
EStG § 11 Abs. 2 ;
Fundstellen:
BFHE 114, 412
BStBl II 1975, 330

BFH - 26.11.1974 (VIII R 105/70) - DRsp Nr. 1997/12382

BFH, vom 26.11.1974 - Aktenzeichen VIII R 105/70

DRsp Nr. 1997/12382

»Hat sich der Darlehensnehmer, um die volle Auszahlung eines Baudarlehens zu erreichen, für das vereinbarte "Disagio" (Damnum) vom Gläubiger ein zusätzliches Darlehen gewähren lassen, so kann er, wenn die Vereinbarungen eine rechtliche und wirtschaftliche Einheit bilden, nur die zur Tilgung des Zusatzdarlehens geleisteten Teilbeträge gleich einem Damnum als Werbungskosten absetzen. In diesem Fall der sog. Tilgungsstreckung gelten die für die Abzugsfähigkeit des vollen Damnumsbetrages bei Darlehensauszahlung im Beschluß des BFH vom 06.12.1965 GrS 2/64 S (BFHE 84, 399, BStBl III 1966, 144) ausgesprochenen Grundsätze nicht (Anschluß an die BFH-Urteile vom 28.06.1968 VI R 211/66, BFHE 93, 276, BStBl II 1968, 816, und vom 10.03.1970 VI R 165/67 , BFHE 98, 490, BStBl II 1970, 453).«

Normenkette:

EStG § 11 Abs. 2 ;

Gründe:

I. Streitig ist, ob ein zur Baufinanzierung eines Einfamilienhauses aufgenommenes Tilgungsstreckungsdarlehen im Jahr der Auszahlung des Hauptdarlehens zu den Werbungskosten aus Vermietung und Verpachtung gehört.