BFH - Urteil vom 10.11.1993
I R 20/93
Normen:
AO (1977) § 125 Abs. 1, § 174 Abs. 4, 5 ; GewStG (1978) § 2 Abs. 2 Nr. 1, § 5 Abs. 1 S. 3, § 11 Abs. 1 S. 3;
Fundstellen:
BB 1994, 564
BB 1994, 628
BFHE 173, 184
BStBl II 1994, 327
GmbHR 1994, 347
NJW 1995, 616
Vorinstanzen:
Niedersächsisches FG,

BFH - Urteil vom 10.11.1993 (I R 20/93) - DRsp Nr. 1996/9981

BFH, Urteil vom 10.11.1993 - Aktenzeichen I R 20/93

DRsp Nr. 1996/9981

»1. Ein Verwaltungsakt ist nicht nichtig, wenn ihm zwar eine unrichtige Rechtsauffassung zugrunde liegt, diese aber über längere Zeit und auch noch im Zeitpunkt der Bekanntgabe des Verwaltungsakts praktiziert wurde, ohne daß die h. M. in Rechtsprechung, Verwaltung und Literatur dies für rechtsfehlerhaft hielt. 2. Ein Gewerbesteuermeßbescheid, der an die Gesellschafter einer atypisch stillen Gesellschaft adressiert ist und die Entscheidung enthält, Steuerschuldner sei die stille Gesellschaft, ist jedenfalls dann nicht nichtig, wenn er vor Veröffentlichung des BFH-Urteils vom 12. November 1985 VIII R 364/83 (BFHE 145,408, BStBl II 1986, 311) bekanntgegeben wurde. 3. Der Freibetrag gemäß § 11 Abs. 1 Satz 3 zweiter Halbsatz GewStG 1978 steht auch einer Kapitalgesellschaft zu, an deren gewerblichem Unternehmen natürliche Personen als atypisch stille Gesellschafter beteiligt sind.«

Normenkette:

AO (1977) § 125 Abs. 1, § 174 Abs. 4, 5 ; GewStG (1978) § 2 Abs. 2 Nr. 1, § 5 Abs. 1 S. 3, § 11 Abs. 1 S. 3;

Gründe: