BFH - Urteil vom 11.05.1988
I R 216/85
Normen:
AO (1977) § 173 Abs. 1 Nr. 2 ; FGO §§ 76, 118 Abs. 2 ;
Fundstellen:
BFHE 153, 296
BStBl II 1988, 715
Vorinstanzen:
FG Münster,

BFH - Urteil vom 11.05.1988 (I R 216/85) - DRsp Nr. 1996/13020

BFH, Urteil vom 11.05.1988 - Aktenzeichen I R 216/85

DRsp Nr. 1996/13020

»1. Ist streitig, ob ein Steuerbescheid gemäß § 173 Abs. 1 Nr. 2 AO (1977) zu ändern ist, muß das FG im Rahmen seiner tatsächlichen Feststellungen (§ 76, § 118 Abs. 2 FGO) ermitteln, welche das FA bindenden Verwaltungsanweisungen im Zeitpunkt des ursprünglichen Bescheiderlasses durch das FA zu der materiellen Streitfrage bestanden (Anschluß an: Beschluß des Großen Senats des BFH vom 23.11.1987 GrS 1/86, BFHE 151, 495, BStBl II 1988, 180). 2. Für die Feststellung der mutmaßlichen Entscheidung des FA sind subjektive Fehler unbeachtlich, wie sie den FÄ in Parallelverfahren sowohl in rechtlicher als auch in tatsächlicher Hinsicht unterlaufen sein mögen.«

Normenkette:

AO (1977) § 173 Abs. 1 Nr. 2 ; FGO §§ 76, 118 Abs. 2 ;

Gründe:

I. Der Kläger und Revisionsbeklagte (Kläger) ist Vorstandsmitglied einer inländischen Aktiengesellschaft (AG). Am 29. Dezember 1982 reichte er seine Einkommensteuererklärung 1982 beim Beklagten und Revisionskläger (Finanzamt -FA-) ein. Das FA veranlagte ihn am 28. Februar 1983 zur Einkommensteuer 1982. Der Bescheid wurde bestandskräftig.