BFH - Urteil vom 11.06.1996
I R 8/96
Normen:
AO (1977) § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 ; DBA-USA (1989) Art. 15, 23 Abs. 2;
Fundstellen:
BB 1996, 2395
BFHE 181, 125
BStBl II 1997, 117
DB 1996, 2370
DStR 1996, 1765
Vorinstanzen:
Schleswig-Holsteinisches FG (EFG 1996, 642),

BFH - Urteil vom 11.06.1996 (I R 8/96) - DRsp Nr. 1996/30282

BFH, Urteil vom 11.06.1996 - Aktenzeichen I R 8/96

DRsp Nr. 1996/30282

»1. Art. 23 Abs. 2 Satz 2 DBA-USA 1989 ist i.S. einer subject-to-tax-clause zu verstehen. 2. Werden Einkünfte, die nach dem DBA-USA 1989 in den USA steuerpflichtig sind, nur deshalb dort nicht versteuert, weil der Kläger keine Steuererklärung in den USA abgibt, so stammen die Einkünfte nicht aus Quellen in den USA mit der Folge, daß im Inland Art. 23 Abs. 2 Buchst. b DBA-USA 1989 anzuwenden ist. 3. Sollte es zukünftig zu einer Besteuerung in den USA kommen, so läge ein Ereignis vor, das gemäß § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO 1977 zurückwirken und eine Änderung des im Inland bestandskräftigen Steuerbescheides rechtfertigen könnte.«

Normenkette:

AO (1977) § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 ; DBA-USA (1989) Art. 15, 23 Abs. 2;

Gründe:

I.

Der Kläger und Revisionskläger (Kläger) erzielte im Streitjahr 1991 als technischer Angestellter Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit. In der Zeit vom 30. Juni bis 22. November 1991 war er für seinen Arbeitgeber in den USA tätig. Noch am 22. November 1991 reiste der Kläger nach X in Florida/USA, wo er sich bis zum 31. Dezember 1991 aufhielt. In der Zeit vom 23. November bis 31. Dezember 1991 nahm der Kläger zwölf von den ihm in 1991 zustehenden dreißig Urlaubstagen und wurde in der übrigen Zeit von seinem Arbeitgeber wegen in den USA geleisteter Mehrarbeit vom Dienst freigestellt.