BFH - Urteil vom 14.03.1990
I R 106/85
Normen:
EStG § 3 Nr. 66 ;
Fundstellen:
BB 1990, 1830
BB 1990, 1956
BFHE 161, 34
BStBl II 1990, 813
KTS 1991, 118 (Ls)
Vorinstanzen:
FG Hamburg,

BFH - Urteil vom 14.03.1990 (I R 106/85) - DRsp Nr. 1996/10723

BFH, Urteil vom 14.03.1990 - Aktenzeichen I R 106/85

DRsp Nr. 1996/10723

»Für die Sanierungseignung genügt es, wenn es der Forderungserlaß dem Einzelunternehmer ermöglicht, das von ihm betriebene Unternehmen aufzugeben, ohne von weiter bestehenden Schulden beeinträchtigt zu sein [vgl. auch BFH-Urteil vom 14. März 1990 I R 64/85, BFHE 161, 28, BStBl II 1990, 810).«

Normenkette:

EStG § 3 Nr. 66 ;

Gründe:

I. Der Kläger und Revisionsbeklagte (Kläger) betrieb seit 1972 eine Handelsvertretung (teilweise verbunden mit Fertigung) und einen Großhandel für elektronische Erzeugnisse. Seit 1976 erwirtschaftete der Kläger negative Betriebsergebnisse. Die Lieferantenverbindlichkeiten und das Kapitalkonto entwickelten sich seit dem 31. Dezember 1974 wie folgt:

DM DM

31.12.1974 29.636,23 + 24.311,39

31.12.1975 127.648,07 + 11.584,24

31.12.1976 319.694,96 ./. 32.725,88

31.12.1977 300.116,91 ./. 117.830,26

31.12.1978 45.244,60 + 26.760,71.

Im Februar des Streitjahres machte der Kläger seinen Gläubigern einen Vergleichsvorschlag. Dieser lautete wie folgt:

"Der Vergleichsschuldner überläßt seinen Gläubigern sein gesamtes privates und Geschäftsvermögen zur Verwertung mit der Abrede, daß der durch die Verwertung nicht gedeckte Teil der Forderungen erlassen ist.