BFH - Urteil vom 14.07.1993
X R 34/90
Normen:
AO (1977) § 157, § 173 Abs. 1 S. 1 Nr. 1, § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 1, § 177, § 182, § 351 Abs. 1; EGAOEGAO (1977) Art. 97 §§ 9, 10;
Fundstellen:
BB 1993, 2443
BFHE 172, 290
BStBl II 1994, 77
Vorinstanzen:
FG Köln,

BFH - Urteil vom 14.07.1993 (X R 34/90) - DRsp Nr. 1996/9883

BFH, Urteil vom 14.07.1993 - Aktenzeichen X R 34/90

DRsp Nr. 1996/9883

»1. Die Kompensationsregelung des § 177 AO 1977 enthält in Abs. 1 und Abs. 2 zwei selbständige Tatbestände. Liegen sowohl die Voraussetzungen des Abs. 1 als auch diejenigen des Abs. 2 vor, sind die oberen und die unteren Grenzen der Fehlerberichtigung unabhängig voneinander zu ermitteln. 2. Die Vorschrift des § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 AO 1977 erfaßt auch die Fälle, in denen ein bestimmter Sachverhalt, der in einem Steuerbescheid (Folgebescheid) zu regeln ist, zunächst in einem Feststellungsbescheid (Grundlagenbescheid) berücksichtigt war und durch dessen Aufhebung oder Änderung aus der bis dahin bestehenden Bindungswirkung entlassen wird.«

Normenkette:

AO (1977) § 157, § 173 Abs. 1 S. 1 Nr. 1, § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 1, § 177, § 182, § 351 Abs. 1; EGAOEGAO (1977) Art. 97 §§ 9, 10;

Gründe:

I. Die Kläger und Revisionsbeklagten (Kläger), Eheleute, die zusammen zur Einkommensteuer veranlagt werden, sind an der X-GmbH & Co. KG in B beteiligt. Sie halten außerdem noch mehrere Beteiligungen an anderen Gesellschaften.

Mit Bescheid vom 04.07.1975 veranlagte der Beklagte und Revisionskläger (das Finanzamt - FA -) die Kläger zur Einkommensteuer für 1973, u.a. unter Berücksichtigung folgender, in der Einkommensteuererklärung geltend gemachter Schuldzinsen:

1. Lebensversicherung F 3.729 DM

2. Lebensversicherung G 1.245.900 DM

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1.249.629 DM.