BFH - Urteil vom 18.07.1990
I R 12/90
Normen:
FGO §§ 74, 116 Abs. 1 Nr. 3, § 126 Abs. 4 ; VGFGEntlG Art. 3 § 5 S. 2;
Fundstellen:
BB 1990, 2034
BB 1990, 2179
BFHE 161, 409
BStBl II 1990, 409
BStBl II 1990, 986
Vorinstanzen:
Niedersächsisches FG,

BFH - Urteil vom 18.07.1990 (I R 12/90) - DRsp Nr. 1996/10797

BFH, Urteil vom 18.07.1990 - Aktenzeichen I R 12/90

DRsp Nr. 1996/10797

»1. Ein Antrag auf mündliche Verhandlung liegt auch in der Absichtserklärung des Klägers, den festzusetzenden Steuerbetrag noch in einer mündlichen Verhandlung bestimmen zu wollen (Anschluß an BFH-Beschluß vom 9. Juni 1986 IX B 90/85, BFHE 146, 395, BStBl II 1986, 679). 2. Beantragt der Kläger, das Klageverfahren gemäß § 74 FGO wegen einer beim BVerfG anhängigen Verfassungsbeschwerde (Parallelverfahren) auszusetzen, und kündigt er an, die Klage zurückzunehmen, falls das BVerfG zu seinem Nachteil entscheide, so kann das Ermessen des FG in dem Sinne auf Null reduziert sein, daß das Klageverfahren auszusetzen ist. 3. Die nach § 74 FGO vorgreifliche Entscheidung bzw. Feststellung muß für das auszusetzende Verfahren nicht bindend sein. 4. Durch die Aussetzung des Verfahrens gemäß § 74 FGO soll u.a. verhindert werden, daß der BFH bzw. das BVerfG mit einer Vielzahl gleichgelagerter Fälle "überschwemmt" werden, ohne daß dies der Klärung des vorgreiflichen Rechtsproblems dient.«

Normenkette:

FGO §§ 74, 116 Abs. 1 Nr. 3, § 126 Abs. 4 ; VGFGEntlG Art. 3 § 5 S. 2;

Gründe: