BFH - Urteil vom 19.05.1993
II R 23/92
Normen:
DDR: GrEStG § 1 Abs. 1 Nr. 1 ; Grundstücksverkehrsverordnung § 2;
Fundstellen:
BB 1993, 1512
BFHE 171, 357
BStBl II 1993, 628
DStZ 1993, 541
VIZ 1994, 77
Vorinstanzen:
BG Potsdam (EFG 1992, 356),

BFH - Urteil vom 19.05.1993 (II R 23/92) - DRsp Nr. 1996/9779

BFH, Urteil vom 19.05.1993 - Aktenzeichen II R 23/92

DRsp Nr. 1996/9779

»Der Tatbestand des § 1 Abs. 1 Nr. 1 GrEStG DDR ist nur erfüllt, wenn die zur Wirksamkeit eines Grundstückskaufvertrags erforderliche Genehmigung erteilt ist. Die Erteilung der Genehmigung ist für das Entstehen der Steuer erforderlich. «

Normenkette:

DDR: GrEStG § 1 Abs. 1 Nr. 1 ; Grundstücksverkehrsverordnung § 2;

Gründe:

I.

Durch notariell beurkundeten Vertrag vom 30.10.1990, geändert durch notariell beurkundeten Vertrag vom 13.12.1990, erwarb der Kläger und Revisionsbeklagte (Kläger) ein Grundstück in Potsdam. Am 08.01.1991 erteilte der Magistrat der Stadt Potsdam die Genehmigung nach der Grundstücksverkehrsverordnung. Diese wurde jedoch nicht dem Kläger bekanntgegeben, sondern lediglich dem Grundbuchamt zugeleitet. Auf Veranlassung des Amtes zur Regelung offener Vermögensfragen widerrief der Magistrat dem Grundbuchamt gegenüber diese Genehmigung und teilte dem Kläger mit Schreiben vom 05.04.1991 mit, daß die Grundstücksverkehrsgenehmigung nicht erteilt werden könne, da vermögensrechtliche Ansprüche auf das verkaufte Grundstück geltend gemacht worden seien.