BFH - Urteil vom 21.05.1993
VIII R 1/91
Normen:
EStG §§ 11, 20 ;
Fundstellen:
BB 1993, 2296
BB 1994, 342
BFHE 172, 42
BStBl II 1994, 93
DStZ 1993, 764
NJW 1994, 1431
Vorinstanzen:
FG Hamburg,

BFH - Urteil vom 21.05.1993 (VIII R 1/91) - DRsp Nr. 1996/9834

BFH, Urteil vom 21.05.1993 - Aktenzeichen VIII R 1/91

DRsp Nr. 1996/9834

»1. Bei einem festverzinslichen Schuldscheindarlehen fließt das Damnum dem Darlehensgläubiger in der Regel mit der Hingabe des gekürzten Darlehensbetrags zu (Anschluß an die ständige Rechtsprechung zum Damnum seit dem BFH-Beschluß vom 6. Dezember 1965 GrS 2/64 S, BFHE 84, 399, BStBl III 1966, 144). 2. Wird das Schuldscheindarlehen vom Gläubiger zu einem unter dem Nennbetrag liegenden Preis an einen Dritten abgetreten, hat dieser das Damnum bei der Darlehenstilgung weder in voller Höhe noch zeitanteilig zu versteuern (Abgrenzung zum BFH-Urteil vom 13. Oktober 1987 VIII R 156/84, BFHE 151, 512, BStBl II 1988, 252).«

Normenkette:

EStG §§ 11, 20 ;

Gründe:

I. Die Kläger und Revisionsbeklagten (Kläger) sind Eheleute, die zusammen zur Einkommensteuer veranlagt werden. Sie hatten vor 1980 (Teil-)Schuldscheindarlehen von verschiedenen Banken erworben, die in den Streitjahren 1980 bis 1982 von den Darlehensschuldnern zurückgezahlt wurden.

Im einzelnen handelte es sich um folgende Schuldscheindarlehen:

1. 400.000 DM Teilbetrag eines Schuldscheindarlehens von insgesamt 5 Mio. DM der V-Bank an die H-Bank, Auszahlung 93,90 %, verzinslich mit 31/2 % p.a., rückzahlbar 01.10.1981, erworben November 1977 durch den Kläger zum "Kurs" von 94,5 %, Darlehensrückzahlung 01.10.1981 zu 100 %, Differenzbetrag zwischen Erwerbspreis und Einlösungsbetrag 22.000 DM.