BFH - Urteil vom 24.07.1996
X R 119/92
Normen:
AO (1977) §§ 108, 233a, 238 ; BGB §§ 187, 188 ; EGAO Art. 97 § 15 Abs. 5; EStG § 36 Abs. 1, 4;
Fundstellen:
BB 1997, 563
BB 1997, 86
BFHE 181, 256
BStBl II 1997, 6
DB 1997, 79
DStR 1997, 158
Vorinstanzen:
Niedersächsisches FG (EFG 1993, 5),

BFH - Urteil vom 24.07.1996 (X R 119/92) - DRsp Nr. 1997/122

BFH, Urteil vom 24.07.1996 - Aktenzeichen X R 119/92

DRsp Nr. 1997/122

»Auch in den Fällen, in denen eine Einkommensteuer-Nachzahlung zum 30. April des zweiten auf das Entstehungsjahr folgenden Jahres fällig wurde, entstand nach § 233a Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 AO 1977 --in der bis einschließlich 1993 geltenden Fassung-- i.V.m. § 238 AO 1977 grundsätzlich ein Zinsanspruch.«

Normenkette:

AO (1977) §§ 108, 233a, 238 ; BGB §§ 187, 188 ; EGAO Art. 97 § 15 Abs. 5; EStG § 36 Abs. 1, 4;

Gründe:

I.

Auf Grund der im Januar 1991 eingereichten Einkommensteuererklärung für 1989 erließ der Beklagte und Revisionskläger (das Finanzamt --FA--) am 27. März 1991 den Einkommensteuerbescheid gegenüber der Klägerin und Revisionsbeklagten (Klägerin) und ihrem mit ihr zusammen zur Einkommensteuer zu veranlagenden, inzwischen verstorbenen Ehemann, dessen Gesamtrechtsnachfolgerin die Klägerin ist. In dem Bescheid wurde die Steuerschuld auf 1026716 DM festgesetzt und die Zahlungsfrist für die auf dieser Basis ermittelte Nachforderung auf den 30. April 1991 bestimmt.

Im gleichen Bescheid setzte das FA, errechnet aus einer Zahlschuld von 168341 DM (abgerundet 168300 DM) für die Zeit vom 1. bis 30. April 1991 Nachzahlungszinsen (§ 233a der Abgabenordnung -- AO 1977 --) in Höhe von 841 DM (0,5 v.H. der Zahlschuld für einen vollen Monat) fest. Unberücksichtigt dabei blieb eine Umbuchung von 215,80 DM zugunsten der Klägerin und ihres verstorbenen Ehemannes.