BFH - Urteil vom 27.03.1996
I R 112/95
Normen:
EinigungsV Art. 19 Anl. II Kap. V Sachgeb. A Abschn. III Nr. 4 ; PGH-VO §§ 4 ff.;
Fundstellen:
BB 1996, 1706
BFHE 180, 335
BStBl II 1996, 480
DB 1996, 2105
DStR 1996, 1319
DStZ 1996, 738
VIZ 1996, 582
Vorinstanzen:
Sächsisches FG,

BFH - Urteil vom 27.03.1996 (I R 112/95) - DRsp Nr. 1996/28478

BFH, Urteil vom 27.03.1996 - Aktenzeichen I R 112/95

DRsp Nr. 1996/28478

»1. Die Umwandlung einer PGH/ELG in eine e.G. ist eine übertragende (Fortführung von BFH-Urteil vom 27. Oktober 1994 I R 60/94, BFHE 176, 369, BStBl II 1995, 326). 2. Sollte eine ELG eine e.G. im Sinne des GenG geblieben sein, ist ihre "Umwandlung" bloße Satzungsänderung.«

Normenkette:

EinigungsV Art. 19 Anl. II Kap. V Sachgeb. A Abschn. III Nr. 4 ; PGH-VO §§ 4 ff.;

Gründe:

I.

Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) ist nach den Feststellungen des Finanzgerichts (FG) eine zum 19. Februar 1991 in eine eingetragene Genossenschaft (e.G.) umgewandelte Einkaufs- und Liefergenossenschaft des Handwerks (ELG). Sie begehrte bei der Veranlagung für das Streitjahr 1991, den für die ELG im zweiten Halbjahr 1990 festgestellten Verlust gemäß § 10d des Einkommensteuergesetzes (EStG) bzw. § 10a des Gewerbesteuergesetzes (GewStG) zu berücksichtigen. Dies lehnte der Beklagte und Revisionskläger (das Finanzamt --FA--) mit der Begründung ab, daß die Umwandlung einer ELG in eine e.G. eine übertragende sei. Im Einspruchsverfahren verrechnete er allerdings die bis zum 19. Februar 1991 entstandenen Gewinne der Klägerin mit den Verlusten der ELG des zweiten Halbjahres 1990.

Die Klage hatte Erfolg.