BVerfG - Kammerbeschluss vom 14.06.2019
1 BvR 2433/17
Normen:
GG Art. 5 Abs. 1 S. 1; BVerfGG § 93c Abs. 1 S. 1; RVG § 14 Abs. 1; RVG § 37 Abs. 2 S. 2; StGB § 185; StGB § 193;
Vorinstanzen:
AG Bremen, vom 03.03.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 693 Js 13383/14
LG Bremen, vom 04.03.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 693 Js 13383/14
OLG Bremen, vom 18.08.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Ss 52a/16
OLG Bremen, vom 18.08.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Ws 54/17
OLG Bremen, vom 11.10.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Ss 52a/16

BVerfG - Kammerbeschluss vom 14.06.2019 (1 BvR 2433/17) - DRsp Nr. 2019/10914

BVerfG, Kammerbeschluss vom 14.06.2019 - Aktenzeichen 1 BvR 2433/17

DRsp Nr. 2019/10914

Tenor

1.

Der Beschluss des Hanseatischen Oberlandesgerichts in Bremen vom 18. August 2017 - 1 Ss 52a/16 sowie 1 Ws 54/17 - und das Urteil des Landgerichts Bremen vom 4. März 2016 - 51 Ns 693 Js 13383/14 (47/15) - verletzen den Beschwerdeführer in seinem Grundrecht aus Artikel 5 Absatz 1 Satz 1 des Grundgesetzes.

2.

Die Entscheidungen werden aufgehoben. Die Sache wird zur erneuten Entscheidung an das Landgericht Bremen zurückverwiesen.

3.

Im Übrigen wird die Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen.

4.

Die Freie Hansestadt Bremen hat dem Beschwerdeführer seine notwendigen Auslagen zu erstatten.

5.

Der Wert des Gegenstands der anwaltlichen Tätigkeit im Verfassungsbeschwerdeverfahren wird auf 25.000 € (in Worten: fünfundzwanzigtausend Euro) festgesetzt.

Normenkette:

GG Art. 5 Abs. 1 S. 1; BVerfGG § 93c Abs. 1 S. 1; RVG § 14 Abs. 1; RVG § 37 Abs. 2 S. 2; StGB § 185; StGB § 193;

[Gründe]

I.

Die Verfassungsbeschwerde richtet sich gegen eine strafgerichtliche Verurteilung wegen Beleidigung gemäß § 185 StGB.