BSG - Urteil vom 24.07.1997
11 RAr 45/96
Normen:
AFG § 111 Abs. 2 S. 2 Nr. 1, § 136 Abs. 1 ; EStG § 33b; GG Art. 3 Abs. 1, Art. 3 Abs. 3 S. 2;
Fundstellen:
NZA-RR 1998, 182
SozR-3 4100 § 136 Nr. 7

Diskriminierungsverbot zugunsten Behinderter bei der Bemessung der Arbeitslosenhilfe

BSG, Urteil vom 24.07.1997 - Aktenzeichen 11 RAr 45/96

DRsp Nr. 1998/4721

Diskriminierungsverbot zugunsten Behinderter bei der Bemessung der Arbeitslosenhilfe

1. Bei der Bemessung der Arbeitslosenhilfe oder des Arbeitslosengeldes gebietet das Diskriminierungsverbot zugunsten Behinderter nach Art. 3 Abs. 3 S. 2 GG nicht, den Steuerfreibetrag für Schwerbehinderte zu berücksichtigen (Fortführung von BSG vom 27.7.1989 - 11/7 RAr 101/87 = BSGE 65, 214 = SozR 4100 § 111 Nr. 10). [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

AFG § 111 Abs. 2 S. 2 Nr. 1, § 136 Abs. 1 ; EStG § 33b; GG Art. 3 Abs. 1, Art. 3 Abs. 3 S. 2;

Gründe:

I.

Die Revision betrifft den Anspruch des Klägers auf höhere Arbeitslosenhilfe (Alhi) ab 15. November 1994.

Der Kläger macht geltend, als Schwerbehindertem (Grad der Behinderung [GdB] 90) stünden ihm höhere Leistungen zu; die Bemessungsvorschriften müßten auch den Steuerfreibetrag für Schwerbehinderte berücksichtigen. Er bezog nach Abschluß einer von der beklagten Bundesanstalt für Arbeit (BA) geförderten beruflichen Rehabilitationsmaßnahme ab 30. Mai 1991 Arbeitslosengeld (Alg), danach Alhi, Unterhaltsgeld und wieder Alhi.