FG Köln - Beschluss vom 12.10.2012
13 V 2802/12
Normen:
AO § 350; AO § 361; FGO § 40 Abs 2; FGO § 40 Abs 3; FGO § 69; GG Art 19 Abs 4; GG Art 28 Abs 2 Satz 3; GG Art 108 Abs 2 und Abs 4; AO § 78;
Fundstellen:
BB 2012, 3106

Einspruchs-/Klage- und Antragsbefugnis einer Gemeinde im Messbescheidsverfahren

FG Köln, Beschluss vom 12.10.2012 - Aktenzeichen 13 V 2802/12

DRsp Nr. 2012/23409

Einspruchs-/Klage- und Antragsbefugnis einer Gemeinde im Messbescheidsverfahren

1) Eine Gemeinde ist über den Sonderfall des § 40 Abs. 3 FGO hinaus nicht Beteiligte im Verfahren über den Gewerbesteuermessbescheid und insoweit damit weder rechtsbehelfs- noch antragsbefugt. 2) Die Gemeinde als Träger von Hoheitsrechten kann sich gegenüber der Finanzverwaltung als anderem Träger von Hoheitsrechten mangels Unterordnungsverhältnis nicht auf die Rechtsschutzgarantie des Art. 19 Abs. 4 GG berufen. 3) Aufgrund der verfassungsrechtlich in Art. 108 Abs. 2 und Abs. 4 GG geregelten Verteilung der Verwaltungsbefugnisse für die Gewerbesteuer sind die Gemeinden an die Festsetzung des Gewerbesteuermessbetrages durch die Landesfinanzbehörden gebunden. 4) Auch bei gravierenden Auswirkungen einer Änderung eines Gewerbesteuermessbescheides auf die Finanzierung einer Gemeinde ergibt sich für diese aus Art. 28 Abs. 2 Satz 3 GG keine Einspruchsbefugnis.

Normenkette:

AO § 350; AO § 361; FGO § 40 Abs 2; FGO § 40 Abs 3; FGO § 69; GG Art 19 Abs 4; GG Art 28 Abs 2 Satz 3; GG Art 108 Abs 2 und Abs 4; AO § 78;

Gründe

I.