BFH - Urteil vom 19.07.1995
I R 87, 169/94
Normen:
AO (1977) § 122 Abs. 1, § 141 Abs. 1, 2, § 180 Abs. 1 Nr. 2a, Abs. 3; FGO § 82, § 81 Abs. 1, § 96 ; ZPO §§ 415 ff, § 294 ;
Fundstellen:
BB 1996, 149
BFHE 178, 303
BStBl II 1996, 19
DB 1995, 2460
DStZ 1996, 255
NJW 1996, 679
NVwZ 1996, 828
Vorinstanzen:
FG München,

Empfangsnachweis beim Finanzamt

BFH, Urteil vom 19.07.1995 - Aktenzeichen I R 87, 169/94

DRsp Nr. 1996/42

Empfangsnachweis beim Finanzamt

»1. Der Eingangsstempel einer Behörde oder eines Gerichts erbringt grundsätzlich Beweis für Zeit und Ort des Eingangs eines Schreibens. 2. Dieser Beweis kann nicht durch eine eidesstattliche Versicherung widerlegt werden.«

Normenkette:

AO (1977) § 122 Abs. 1, § 141 Abs. 1, 2, § 180 Abs. 1 Nr. 2a, Abs. 3; FGO § 82, § 81 Abs. 1, § 96 ; ZPO §§ 415 ff, § 294 ;

Gründe:

I. Der Beklagte und Revisionskläger (das Finanzamt --FA--) erließ gegenüber der Klägerin und Revisionsbeklagten (Klägerin) Steueränderungsbescheide für 1982 bis 1985, die am 16. Januar 1990 mit einfachem Brief zur Post gingen. Die Klägerin legte hiergegen mit Schreiben vom 16. Februar 1990 Einspruch ein, der vom FA mit dem Eingangsstempel "21. Februar 1990 - Frühleerung" versehen wurde. Das FA verwarf den Einspruch mangels fristgerechter Einlegung als unzulässig.