BFH - Urteil vom 14.11.2007
II R 64/06
Normen:
GrEStG § 1 Abs. 1 Nr. 1 § 2 Abs. 2 Nr. 1 § 8 Abs. 1 § 9 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 Nr. 2 ; ErbbRVO § 9 Abs. 1 S. 1 § 32 § 33 ; BGB § 889 § 1105 Abs. 1 § 1107 § 1177 Abs. 2 § 1197 Abs. 2 ;
Fundstellen:
BFH/NV 2008, 883
BFHE 220, 534
BStBl II 2008, 486
Vorinstanzen:
FG München, vom 19.10.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 4 K 1292/03

Erbbauzins als Gegenleistung beim Erbbaurechtserwerb durch Grundstückseigentümer

BFH, Urteil vom 14.11.2007 - Aktenzeichen II R 64/06

DRsp Nr. 2008/5447

Erbbauzins als Gegenleistung beim Erbbaurechtserwerb durch Grundstückseigentümer

»Erwirbt der Eigentümer eines erbbaurechtsbelasteten Grundstücks das Erbbaurecht, gehört die Erbbauzinsreallast nicht zur grunderwerbsteuerrechtlichen Gegenleistung.«

Normenkette:

GrEStG § 1 Abs. 1 Nr. 1 § 2 Abs. 2 Nr. 1 § 8 Abs. 1 § 9 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 Nr. 2 ; ErbbRVO § 9 Abs. 1 S. 1 § 32 § 33 ; BGB § 889 § 1105 Abs. 1 § 1107 § 1177 Abs. 2 § 1197 Abs. 2 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) ist Eigentümerin eines Grundstücks, das mit einem bis zum 5. April 2039 laufenden Erbbaurecht belastet ist. Der jährliche Erbbauzins betrug zuletzt ... DM.

Mit Vertrag vom 28. Oktober 1999 verkaufte die Erbbauberechtigte das Erbbaurecht an die Klägerin zum Kaufpreis von ... DM. Die Klägerin sollte in den Erbbauvertrag mit allen Rechten und Pflichten anstelle der bisherigen Erbbauberechtigten eintreten. Die Klägerin übernahm die in Abteilung II Nummer 1 und 6 des Erbbaugrundbuchs eingetragenen Belastungen, darunter den Erbbauzins, laut Vertrag ohne Anrechnung auf den Kaufpreis.