BFH - Urteil vom 19.12.2007
I R 19/06
Normen:
AStG § 2 ; EStG § 2 Abs. 1 S. 1 § 15 § 21 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 § 34c Abs. 1 § 34d Nr. 2 lit. a § 49 Abs. 1 Nr. 2 lit. a, d, Nr. 4 lit. a, Nr. 6 § 50 Abs. 5 S. 1 § 50a Abs. 4 S. 1 Nr. 1 ; AO § 12 S. 2 Nr. 1 ;
Fundstellen:
BFH/NV 2008, 672
BFHE 220, 160
BStBl II 2010, 398
DB 2008, 854
IStR 2008, 330
NJW 2008, 1692
SpuRT 2008, 168
Vorinstanzen:
FG Düsseldorf, vom 09.02.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 14 K 7144/02

Erweitert und einfach beschränkte Steuerpflicht eines Berufssportlers mit Einkünften aus Werbeaktivitäten

BFH, Urteil vom 19.12.2007 - Aktenzeichen I R 19/06

DRsp Nr. 2008/4898

"Erweitert" und "einfach" beschränkte Steuerpflicht eines Berufssportlers mit Einkünften aus Werbeaktivitäten

»1. Nicht ausländische Einkünfte i.S. von § 2 Abs. 1 AStG i.V.m. § 34c Abs. 1 EStG sind auch solche aus beschränkter Steuerpflicht i.S. von § 1 Abs. 4 und § 49 EStG. 2. Bei den Einkünften aus Gewerbebetrieb, die ein Berufssportler durch Werbeeinnahmen (z.B. durch das Mitwirken in Werbefilmen, bei Fotoreklamen, Pressekonferenzen oder Autogrammstunden, Überlassung von Namens- und Bildrechten) erzielt, handelt es sich um ausländische Einkünfte i.S. des § 34c Abs. 1 i.V.m. § 34d Nr. 2 Buchst. a EStG, wenn sie durch eine in einem ausländischen Staat belegene Betriebsstätte erzielt werden. Eine solche Betriebsstätte kann der Wohnsitz sein, wenn sich dort der Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit befindet und wenn von diesem aus die geschäftlichen Planungen vorgenommen werden. Der Sportler unterfällt mit den der Betriebsstätte zuzurechnenden Werbeeinkünften auch dann nicht der "erweitert" beschränkten Steuerpflicht nach § 2 AStG, wenn er in einem Land mit niedriger Besteuerung ansässig ist (entgegen BMF-Schreiben vom 2. Dezember 1994, BStBl I 1995, Sondernummer 1; nunmehr BMF-Schreiben vom 14. Mai 2004, BStBl I 2004, Sondernummer 1, dort jew. Tz. 2.5.0.1 Nr. 1 Buchst. a).