BFH - Urteil vom 14.12.2002
II R 31/01
Normen:
GrEStG (1983) § 6 Abs. 4 S. 1 ; BGB § 723 ;
Fundstellen:
BB 2003, 513
BFH/NV 2003, 568
BFHE 200, 422
BStBl II 2003, 319
DB 2003, 645
DStR 2003, 545
ZfIR 2004, 39
Vorinstanzen:
FG Berlin, vom 05.04.2001 - Vorinstanzaktenzeichen 1 K 1335/99

Grunderwerbsteuer bei Gesamthandsgemeinschaft

BFH, Urteil vom 14.12.2002 - Aktenzeichen II R 31/01

DRsp Nr. 2003/3138

Grunderwerbsteuer bei Gesamthandsgemeinschaft

»"Rechtsgeschäft unter Lebenden" i.S. des § 6 Abs. 4 Satz 1 GrEStG ist auch die Kündigung der Gesellschaft durch einen Gesellschafter (§ 723 BGB).«

Normenkette:

GrEStG (1983) § 6 Abs. 4 S. 1 ; BGB § 723 ;

Gründe:

I. An der Bauherrengemeinschaft Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), zu deren Vermögen Grundstücke gehörten, waren im Jahr 1993 die Gesellschafter A mit einem Gesellschaftsanteil von 45 v.H., H.B. (an dessen Stelle ab 1994 dessen Erbe B) mit einem Anteil von 20 v.H. und C mit einem Anteil von 35 v.H. beteiligt. Nach dem Gesellschaftsvertrag konnte die Gesellschaft mit einer Kündigungsfrist von einem Jahr gekündigt werden; in diesem Falle sollte die Gesellschaft unter den verbleibenden Gesellschaftern fortgesetzt werden. Der Gesellschafter C kündigte die Gesellschaft durch Erklärung vom 21. Dezember 1995 mit Wirkung zum 31. Dezember 1996, so dass an der Gesellschaft nunmehr der Gesellschafter A mit 69,23 v.H. und der Gesellschafter B mit 30,77 v.H. beteiligt waren.

Mit Vertrag vom 21. Dezember 1998 übertrug die GbR ihren Grundbesitz auf die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin), eine GmbH & Co. KG (KG). An der KG waren die GbR-Gesellschafter A mit einem Kommanditanteil von 69,23 v.H. und B mit einem Kommanditanteil von 30,77 v.H. beteiligt; die Komplementärin war kapitalmäßig an der KG nicht beteiligt.