BFH - Urteil vom 19.12.2013
III R 25/10
Normen:
InvZulG (1993) § 7 Abs. 1 Satz 1; InvZulG (1993) § 9; AO § 3 Abs. 1; AO § 71; AO § 191; AO § 370; StGB § 264 Abs. 1 Nr. 1; StGB § 27; BGB § 823 Abs. 2; BGB § 830;
Vorinstanzen:
FG Sachsen, vom 24.06.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 4 K 2207/04

Haftung des Gesellschafter-Geschäftsführers einer GmbH wegen zu Unrecht gewährter Investitionszulage; Durchsetzung deliktischer Haftung mittels Haftungsbescheid

BFH, Urteil vom 19.12.2013 - Aktenzeichen III R 25/10

DRsp Nr. 2014/6633

Haftung des Gesellschafter-Geschäftsführers einer GmbH wegen zu Unrecht gewährter Investitionszulage; Durchsetzung deliktischer Haftung mittels Haftungsbescheid

1. Wer einen Subventionsbetrug begeht oder an einer solchen Tat teilnimmt, haftet nicht nach § 71 AO für die zu Unrecht gewährte Investitionszulage (Änderung der Senatsrechtsprechung).2. Ein deliktischer Schadensersatzanspruch nach § 823 Abs. 2, § 830 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 BGB i.V.m. § 264 Abs. 1 Nr. 1, § 27 StGB kann nicht mittels eines Haftungsbescheids nach § 191 Abs. 1 AO geltend gemacht werden.

Normenkette:

InvZulG (1993) § 7 Abs. 1 Satz 1; InvZulG (1993) § 9; AO § 3 Abs. 1; AO § 71; AO § 191; AO § 370; StGB § 264 Abs. 1 Nr. 1; StGB § 27; BGB § 823 Abs. 2; BGB § 830;

Gründe

I.

Der Kläger und Revisionskläger (Kläger) wendet sich gegen einen nach § 71 der Abgabenordnung (AO) ergangenen Bescheid, durch den ihn der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt --FA--) für eine der W-GmbH zu Unrecht gewährte Investitionszulage für das Jahr 1994 in Höhe von 520.000 DM (= 265.871,78 €) als Haftungsschuldner in Anspruch genommen hat.