BAG - Urteil vom 13.11.2007
9 AZR 134/07
Normen:
TzBfG § 8 ; ZPO § 23 § 38 § 39 § 504 ; ArbGG § 101 Abs. 2 ; EGBGB Art. 27, 30, 34 ; BGB § 126 ; UN-Übereinkommen über die Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Schiedssprüche (UNÜ) Art. II, V ; Verordnung (EG) Nr. 44/2001 des Rates über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen (EuGVVO vom 22. Dezember 2000) Art. 18, 19, 21 ;
Fundstellen:
AuR 2008, 231 (amtl. Leitsatz)
AuR 2008, 195 (Kurzinformation)
EzA-SD 2007, 7
JR 2009, 219-220
schnellbrief 2008, 3 (Pressemitteilung)
EzA-SD 2008, 15
HzA aktuell 2008, 37-38
HzA aktuell 2008, 34-37
RIW/AWD 2008, 644-650
DB 2007, XVIII Heft 48 (Kurzinformation)
DB 2008, X Heft 16 (amtl. Leitsatz)
IPRax 2008, V Heft 2 (amtl. Leitsatz)
IPRax 2008, XI Heft 4 (Kurzinformation)
JuS 2007, XVI Heft 12 (Pressemitteilung)
MDR 2008, R15 (Kurzinformation)
NJW 2008, X Heft 19 (Kurzinformation)
NZA 2007, VII Heft 22 (Kurzinformation)
NZA-RR 2008, V Heft 5 (amtl. Leitsatz)
ZIP 2007, A94 (Kurzinformation)
AUR 2008, 195 (Kurzinformation)
AUR 2008, 231 (amtl. Leitsatz)
BB 2008, 1852 (Kurzinformation)
FA 2008, 221-222 (red. u. amtl. Leitsatz)
MDR 2008, 694 (amtl. Leitsatz)
NZA 2008, 761-768 (Volltext mit red./amtl. LS)
BAGE 125, 24 - 44
Vorinstanzen:
ArbG Frankfurt/Main, vom 24.03.2006 - Vorinstanzaktenzeichen Ca 3988/05
LAG Frankfurt/Main, vom 13.11.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 17 Sa 816/06

Internationales Privatrecht - Flugbegleiter; internationale Zuständigkeit

BAG, Urteil vom 13.11.2007 - Aktenzeichen 9 AZR 134/07

DRsp Nr. 2008/8692

Internationales Privatrecht - Flugbegleiter; internationale Zuständigkeit

1. Die Vertragsparteien dürfen im Rahmen der gesetzlichen Grenzen das für ihren Vertrag maßgebende nationale Recht wählen. Die Voraussetzungen einer konkludenten Rechtswahl bestimmen sich nach Art. 27 Abs. 1 EGBGB. Danach ist ausreichend, dass sich die Rechtswahl mit hinreichender Sicherheit aus den Bestimmungen des Vertrags oder aus den Umständen des Falls ergibt.2. Die Wahl ausländischen Rechts berührt nach Art. 34 EGBGB nicht die Anwendung der Bestimmungen des deutschen Rechts, die ohne Rücksicht auf das nach dem Vertrag anzuwendende Recht den Sachverhalt zwingend regeln (Eingriffsnormen). Eine solche zwingende Wirkung hat § 8 TzBfG nicht. Die Vorschrift dient vorrangig den Individualinteressen der Arbeitnehmer und nicht öffentlichen Gemeinwohlinteressen. Sie gleicht das Interesse des Arbeitnehmers an einer Verringerung der Arbeitszeit gegenüber dem Interesse des Arbeitgebers an einer Beibehaltung der längeren Arbeitszeit aus. Zwar soll § 8 TzBfG Teilzeitarbeit fördern und dadurch auch Entlastungseffekte auf dem Arbeitsmarkt bewirken. Dieses öffentliche Interesse wird lediglich als Reflex des vorrangig individuellen Zwecken dienenden Anspruchs auf Teilzeitarbeit mittelbar gefördert.

Orientierungssätze: