BFH - Urteil vom 11.12.1997
V R 56/94
Normen:
AO (1977) § 173 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 2, § 195 S. 2, §§ 196, 201 Abs. 1, § 208 Abs. 1, 2 Nr. 1;
Fundstellen:
BB 1998, 1148
BB 1998, 1882
BFH/NV 1998, 1011
BFHE 185, 98
BStBl II 1998, 367
DB 1998, 1498
DStZ 1998, 695
NJW 1998, 2238
Vorinstanzen:
FG München,

Neue Tatsachen nach einer Steuerfahndungsprüfung

BFH, Urteil vom 11.12.1997 - Aktenzeichen V R 56/94

DRsp Nr. 1998/8069

Neue Tatsachen nach einer Steuerfahndungsprüfung

»Eine Steuerfahndungsprüfung nach § 208 Abs. 1 AO 1977 ist keine Außenprüfung i.S. des § 173 Abs. 2 AO 1977. Ein Steuerbescheid, der auf Grund einer Steuerfahndungsprüfung nach § 208 Abs. 1 AO 1977 ergangen ist, unterliegt deshalb nicht der Änderungssperre des § 173 Abs. 2 AO 1977

Normenkette:

AO (1977) § 173 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 2, § 195 S. 2, §§ 196, 201 Abs. 1, § 208 Abs. 1, 2 Nr. 1;

Gründe:

I.

Der Beklagte und Revisionskläger (das Finanzamt --FA--) setzte wegen eines in einer Rechnung unberechtigt ausgewiesenen Steuerbetrages nach § 14 Abs. 3 des Umsatzsteuergesetzes (UStG 1980) durch Umsatzsteuerbescheid für 1987 vom 16. Mai 1989 Umsatzsteuer in Höhe von 1232 DM gegen den Kläger und Revisionsbeklagten (Kläger) fest. Der Kläger hatte unter dem Briefkopf einer GmbH für das Zustandekommen eines Software-Lizenzvertrages sowie die Auslieferung eines Gebäudereiniger-Systems

"DM 8800,00

+ DM 1232,00

DM 10032,00"

in Rechnung gestellt. Die GmbH war --da nicht im Handelsregister eingetragen-- zu keinem Zeitpunkt existent. Der in der Rechnung bezeichnete Leistungsaustausch fand nicht statt.