OFD Frankfurt/Main - Verfügung vom 07.03.2007
S 2241 A - 65 - St 213

OFD Frankfurt/Main - Verfügung vom 07.03.2007 (S 2241 A - 65 - St 213) - DRsp Nr. 2008/91189

OFD Frankfurt/Main, Verfügung vom 07.03.2007 - Aktenzeichen S 2241 A - 65 - St 213

DRsp Nr. 2008/91189

Abfärberegelung bei Beteiligung an einer gewerblich tätigen Personengesellschaft;; Anwendung des BFH-Urteils vom 06.10.2004(BStBl 2005 II S. 383)

Bislang bestimmte § 15 Abs. 3 Nr. 1 EStG, dass als Gewerbebetrieb in vollem Umfang die mit Einkünfteerzielungsabsicht unternommene Tätigkeit einer Offenen Handelsgesellschaft, einer Kommanditgesellschaft oder einer anderen Personengesellschaft gilt, wenn die Gesellschaft auch eine Tätigkeit i. S. des § 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 EStG ausübt. Nach der bisherigen Verwaltungsauffassung (R 15.8 Abs. 5 Satz 4 EStR 2005) und der bisherigen Rechtsprechung des BFH (Urteil vom 8.12.1994, BStBl 1996 II S. 264) kam es ebenfalls zu einer solchen „Abfärbung”, wenn sich eine land- und forstwirtschaftlich, freiberuflich oder vermögensverwaltend tätige Personengesellschaft (Obergesellschaft) an einer gewerblich tätigen Personengesellschaft (Untergesellschaft) beteiligte.

In Abkehr von seiner früheren Rechtsprechung hatte der BFH mit Urteil vom 06.10.2004 (siehe hierzu auch BMF-Schreiben vom 18.5.2005, BStBl I S. 698) entschieden, dass eine vermögensverwaltende Personengesellschaft mit Einkünften aus Vermietung und Verpachtung nicht deshalb in vollem Umfang gewerbliche Einkünfte erzielt, weil sie an einer anderen gewerblich tätigen Personengesellschaft beteiligt ist.