OFD Münster - Verfügung vom 14.01.2011
akt. Kurzinfo KSt 2/2010

OFD Münster - Verfügung vom 14.01.2011 (akt. Kurzinfo KSt 2/2010) - DRsp Nr. 2011/80037

OFD Münster, Verfügung vom 14.01.2011 - Aktenzeichen akt. Kurzinfo KSt 2/2010

DRsp Nr. 2011/80037

Verfassungswidrigkeit der Umgliederungsvorschriften des § 36Abs. 3 und4 KStG i. d. F. des StSenkG vom 23. Oktober 2000; Hier: Anträge auf Änderung des Bescheides über die Festsetzung des Anspruchs auf Auszahlung des Körperschaftsteuerguthabens

Mit Beschluss vom 17.11.2009 (I BvR 2192/05) hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Übergangsregelungen vom Anrechnungsverfahren zum Halbeinkünfteverfahren des § 36 Abs. 3 und 4 KStG i. d. F. des StSenkG vom 23. Oktober 2000 (BGBl 2000 I S. 1433) nicht mit Artikel 3 Abs. 1 GG vereinbar sind, soweit sie zu einem Verlust von Körperschaftsteuerminderungspotenzial führen.

Das Bundesverfassungsgericht hat beanstandet, dass die Umgliederung des zum Zeitpunkt des Systemwechsels (i. d. R. 31.12.2000) mit 45 % belasteten Eigenkapitals (EK 45) in mit 40 % belastetes Eigenkapital (EK 40) und unbelastetes Eigenkapital (EK 02) für diejenigen Unternehmen zu einem Wegfall von Körperschafsteuerminderungspotenzial führen kann, die nur über einen geringen oder keinen Bestand an EK 02 verfügen.

Der Gesetzgeber hat mit dem Jahresssteuergesetz 2010 vom 13.12.2010 (BGBl 2010 I S. 1768) die Vorgabe des Bundesverfassungsgerichts, bis zum 1. Januar 2011 für alle noch nicht bestandskräftig abgeschlossenen Verfahren eine Neuregelung zu treffen, umgesetzt.