SchlHOLG - Urteil vom 14.11.2023
7 U 19/23
Normen:
BGB § 31; BGB § 276 Abs. 2; BGB § 826 823 Abs. 2; VO (EG) Nr. 715/2007 Art. 5; EG-FGV § 6 Abs. 1; EG-FGV § 27 Abs. 1;
Fundstellen:
Vorinstanzen:
LG Lübeck, vom 29.12.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 5 O 461/20

Rechte des Käufers eines vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen PkwVorsätzliche sittenwidrige Schädigung durch Implementierung eines Thermofensters und einer Kühlmittel-Solltemperatur-Regelung in der Motorsteuerungssoftware bei Motoren des Herstellers Mercedes vom Typ OM 651

SchlHOLG, Urteil vom 14.11.2023 - Aktenzeichen 7 U 19/23

DRsp Nr. 2023/16354

Rechte des Käufers eines vom sog. Diesel-Abgasskandal betroffenen Pkw Vorsätzliche sittenwidrige Schädigung durch Implementierung eines Thermofensters und einer Kühlmittel-Solltemperatur-Regelung in der Motorsteuerungssoftware bei Motoren des Herstellers Mercedes vom Typ OM 651

1. Beim Thermofenster in Mercedes-Benz Dieselfahrzeugen fehlt es für eine deliktische Haftung des Herstellers am notwendigen Verschulden, weil insoweit ein unvermeidbarer Verbotsirrtum in Form einer hypothetischen Genehmigung des KBA vorliegt (Anschluss an OLG Schleswig, Urteil vom 10.10.2023, Az. 7 U 100/22, juris).2. Bei der Kühlmittel- Solltemperatur- Regelung (KSR) in Mercedes-Benz Dieselfahrzeugen mit OM 651, Euro 5 Motor ohne Pflichtrückruf des KBA und freiwilligem Software-Update fehlt es am notwendigen Verschulden des Herstellers, weil auch insoweit ein unvermeidbarer Verbotsirrtum in Form einer hypothetischen Genehmigung des KBA vorliegt.