BFH - Beschluss vom 16.12.2003
IX R 46/02
Normen:
GG Art. 2 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 Art. 100 Abs. 1 ; EStG § 23 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 S. 1 § 52 Abs. 39 S. 1 ;
Fundstellen:
BFH/NV 2004, 412
BFHE 204, 228
BStBl II 2004, 284
DB 2004, 360
DStRE 2004, 199
NJW 2004, 877
NZM 2004, 270
ZfIR 2004, 210
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, vom 27.08.2002 - Vorinstanzaktenzeichen 2 K 244/01

Rückwirkende Verlängerung der Spekulationsfrist

BFH, Beschluss vom 16.12.2003 - Aktenzeichen IX R 46/02

DRsp Nr. 2004/1246

Rückwirkende Verlängerung der Spekulationsfrist

»Es wird eine Entscheidung des BVerfG darüber eingeholt, ob § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 Satz 1 EStG i.V.m. § 52 Abs. 39 Satz 1 EStG in der Fassung des StEntlG 1999/2000/2002 vom 24. März 1999 (BGBl I 1999, 402) mit dem Grundgesetz insoweit unvereinbar ist, als danach auch private Grundstücksveräußerungsgeschäfte nach dem 31. Dezember 1998, bei denen zu diesem Stichtag die zuvor geltende Spekulationsfrist von zwei Jahren (§ 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 Buchst. a EStG a.F.) bereits abgelaufen war, übergangslos der Einkommensbesteuerung unterworfen werden.«

Normenkette:

GG Art. 2 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 Art. 100 Abs. 1 ; EStG § 23 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 S. 1 § 52 Abs. 39 S. 1 ;

Gründe:

A. Gegenstand der Vorlage

I. Sachverhalt

Der Kläger und Revisionskläger (Kläger) hatte im Jahre 1990 ein mit einem Einfamilienhaus bebautes Grundstück erworben. Am 22. April 1999 veräußerte er das Grundstück, nachdem er bereits im Oktober 1997 einen Makler mit dem Verkauf beauftragt hatte.