BVerfG - Beschluss vom 26.03.2001
1 BvR 383/00
Normen:
ArbGG § 9 Abs. 1 § 60 Abs. 4 §§ 61a § 64 Abs. 8 § 69 Abs. 1 Satz 2 § § 72, 72a, 73, 74 Abs. 1 ; BRAGO § 113 Abs. 2 Satz 3 ; BVerfGG §§ 93 93c Abs. 1 Satz 1 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 ; KSchG § 4 ; ZPO § 551 Nr. 7 ;
Fundstellen:
AP Nr. 33 zu Art. 20 GG
AuR 2001, 348
DStZ 2001, 608
EzA § 551 ZPO Nr. 9
FA 2001, 174
LM VwGO § 138 Nr. 1a
NJW 2001, 2161
NZA 2001, 982
VA 2001, 153
Vorinstanzen:
LAG München, vom 17.12.1998 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Sa 1109/97
II. BAG - Beschlüsse vom 11.1.2000 - 8 AZN 828/99 und vom 11.10.2000 - 5 AZN 616/00,

Vereitelung wirkungsvollen Rechtsschutzes - Art. 2 Abs. 1 GG in Verbindung mit dem Rechtsstaatsprinzip - durch Erschwerung des Zugangs zu einer weiteren Instanz - hier: Nichtzulassungsbeschwerde - durch erheblich verspätete Absetzung des Urteils

BVerfG, Beschluss vom 26.03.2001 - Aktenzeichen 1 BvR 383/00

DRsp Nr. 2002/14701

Vereitelung wirkungsvollen Rechtsschutzes - Art. 2 Abs. 1 GG in Verbindung mit dem Rechtsstaatsprinzip - durch Erschwerung des Zugangs zu einer weiteren Instanz - hier: Nichtzulassungsbeschwerde - durch erheblich verspätete Absetzung des Urteils

1. Auf die Verletzung landesverfassungsrechtlicher Normen kann eine Verfassungsbeschwerde nicht gestützt werden. 2. Der Anspruch auf Gewährung wirkungsvollen Rechtsschutzes verbietet es den Gerichten, den Parteien den Zugang zu einer in der Verfahrensordnung eingeräumten Instanz in unzumutbarer, aus Sachgründen nicht zu rechtfertigender Weise zu erschweren (vgl. BVerfGE 41, 23 [25 f.]; 69, 381 [385]). Gleichzeitig gebietet die aus dem Rechtsstaatsprinzip abgeleitete Pflicht zur Gewährung wirkungsvollen Rechtsschutzes und zur Herstellung von Rechtssicherheit, dass strittige Rechtsverhältnisse in angemessener Zeit geklärt werden (vgl. BVerfGE 60, 253 [269]; 88, 118 [124]).