FG München - Urteil vom 29.11.2002
13 K 1209/02
Normen:
KiStG BY § 8 Abs. 1 S. 2 ; GG Art. 4 Abs. 1 ; GG Art. 4 Abs. 2 ; GG Art. 140 ; WRV Art. 137 Abs. 3 ;
Fundstellen:
EFG 2003, 637

Verfassungsmäßigkeit der Kirchensteuer; Grenzen der individuellen Religionsfreiheit; Individuelle Religionsfreiheit (Art. 4 Abs. 1 GG) durch die kollektive Religionsfreiheit (Art. 4 Abs. 2 GG) der Kirchen und ihr Selbstbestimmungsrecht (Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 3 WRV) begrenzt.; Kirchensteuer 1999

FG München, Urteil vom 29.11.2002 - Aktenzeichen 13 K 1209/02

DRsp Nr. 2003/3284

Verfassungsmäßigkeit der Kirchensteuer; Grenzen der individuellen Religionsfreiheit; Individuelle Religionsfreiheit (Art. 4 Abs. 1 GG) durch die kollektive Religionsfreiheit (Art. 4 Abs. 2 GG) der Kirchen und ihr Selbstbestimmungsrecht (Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 3 WRV) begrenzt.; Kirchensteuer 1999

1. Das Kirchensteuergesetz, insbesondere § 8 Abs. 1 Satz 2, ist verfassungsgemäß. 2. Die individuelle Religionsfreiheit ist begrenzt durch die kollektive Religionsfreiheit der Kirchen und ihr Selbstbestimmungsrecht.

Normenkette:

KiStG BY § 8 Abs. 1 S. 2 ; GG Art. 4 Abs. 1 ; GG Art. 4 Abs. 2 ; GG Art. 140 ; WRV Art. 137 Abs. 3 ;

Tatbestand:

I.

Die katholische Klägerin wurde mit geändertem Kirchensteuerbescheid vom 20. August 2001 zur Kirchensteuer (KiSt) veranlagt (Höhe der Schuld: 121,30 DM). Gegen den ursprünglichen Bescheid vom 17. Juli 2001 (Schuld 1.441,60 DM) wandte sie sich mit dem Argument, dass sie als Frau mit wesentlich weniger Rechten nicht bereit sei, eine gleich hohe KiSt zu bezahlen wie ein Mann.

Der Einspruch blieb erfolglos (s. Einspruchsentscheidung -EE- vom 13. Februar 2002, Bl. 5 f. FG-Akte).