BVerfG - Beschluß vom 15.01.1985
2 BvR 1163/82
Normen:
EStG § 10b Abs. 2 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 28 Abs. 1 Satz 2 Art. 38 Abs. 1 Satz 1 ; PartG § 2 ;
Fundstellen:
BVerfGE 69, 92
BayVBl 1985, 302
BB 1985, 377
DB 1985, 737
DÖV 1985, 543
HFR 1985, 234
Information StW 1985, 334
JuS 1986, 995
NJW 1985, 1017
NVwZ 1985, 411
WM 1985, 298
Vorinstanzen:
FG München, vom 26.01.1982 - Vorinstanzaktenzeichen X 5698/91 E
BFH, vom 01.06.1982 - Vorinstanzaktenzeichen VI B 40/82

Verfassungsmäßigkeit der steuerlichen Ungleichbehandlung von Parteispenden und Spenden an kommunale Wählergruppen

BVerfG, Beschluß vom 15.01.1985 - Aktenzeichen 2 BvR 1163/82

DRsp Nr. 1996/6729

Verfassungsmäßigkeit der steuerlichen Ungleichbehandlung von Parteispenden und Spenden an kommunale Wählergruppen

»Der Ausschluß der Absetzbarkeit von Beiträgen und Spenden an kommunale Wählergruppen zufolge § 10b Abs. 2 EStG 1979 war mit dem Grundgesetz vereinbar.«

Normenkette:

EStG § 10b Abs. 2 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 28 Abs. 1 Satz 2 Art. 38 Abs. 1 Satz 1 ; PartG § 2 ;

Gründe:

A.

Gegenstand des Verfahrens ist die Frage, ob es mit dem Grundgesetz vereinbar ist, daß Beiträge und Spenden an kommunale Wählergemeinschaften bei der Festsetzung der Einkommensteuer keine Berücksichtigung finden, während Beiträge und Spenden an politische Parteien im Sinne des § 2 PartG in gewissen Grenzen als Sonderausgaben abzugsfähig sind.

I.

Für die Abzugsfähigkeit von Ausgaben für steuerbegünstigte Zwecke im Rahmen der Festsetzung der Einkommensteuer enthielt § 10 b des Einkommensteuergesetzes 1979 i. d. F. der Bekanntmachung vom 21. Juni 1979 (BGBl. I S. 721) folgende Regelung:

§ 10b Steuerbegünstigte Zwecke