BVerfG - Beschluss vom 29.06.2009
2 BvR 1498/05
Normen:
StGB § 284; NLottG vom 21. Juni 1997 § 3 Abs. 2; KStG § 5 Abs. 1; HBeglG 2005 Art. 10; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 12; GG Art. 13 Abs. 1; GG Art. 19 Abs. 4; GG Art. 105 Abs. 1; StPO § 152 Abs. 2; StPO § 153; StPO § 160 Abs. 1;
Vorinstanzen:
LG Braunschweig, vom 28.07.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 8 Qs 160/05
AG Braunschweig, vom 19.05.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Gs 754/05
AG Braunschweig, vom 11.03.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Gs 754/05

Verfassungsmäßigkeit einer auf § 284 StGB gestützten Durchsuchungsanordnung

BVerfG, Beschluss vom 29.06.2009 - Aktenzeichen 2 BvR 1498/05

DRsp Nr. 2009/17985

Verfassungsmäßigkeit einer auf § 284 StGB gestützten Durchsuchungsanordnung

Wegen der Verfassungswidrigkeit des strafbewehrten Ausschlusses privater Wettunternehmer von der gewerblichen Veranstaltung von Sportwetten aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 28.03.2006 verstößt eine auf § 284 StGB gestützte Durchsuchungsanordnung gegen das Grundrecht des Betroffenen aus Art. 13 Abs. 1 GG.

Tenor:

Der Beschluss des Landgerichts Braunschweig vom 28. Juli 2005 - 8 Qs 160/05 - sowie der Beschluss des Amtsgerichts Braunschweig vom 11. März 2005 - 3 Gs 754/05 - verletzen den Beschwerdeführer in seinem Grundrecht aus Artikel 13 Absatz 1 des Grundgesetzes.

Die Beschlüsse werden aufgehoben. Die Sache wird an das Landgericht Braunschweig zur Entscheidung über die Kosten zurückverwiesen.

Das Land Niedersachsen hat dem Beschwerdeführer die notwendigen Auslagen für das Verfassungsbeschwerdeverfahren zu erstatten.

Normenkette:

StGB § 284; NLottG vom 21. Juni 1997 § 3 Abs. 2; KStG § 5 Abs. 1; HBeglG 2005 Art. 10; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 12; GG Art. 13 Abs. 1; GG Art. 19 Abs. 4; GG Art. 105 Abs. 1; StPO § 152 Abs. 2; StPO § 153; StPO § 160 Abs. 1;

Gründe: