BVerfG - Beschluss vom 29.06.2009
2 BvR 1499/05
Normen:
StGB § 284; KStG § 5 Abs. 1; HBeglG 2005 Art. 10; StPO § 98 Abs. 2; StPO § 152 Abs. 2; StPO § 160 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 12; GG Art. 13; GG Art. 14; GG Art. 19 Abs. 4; GG Art. 105 Abs. 1;
Fundstellen:
JuS 2010, 88
NVwZ-RR 2009, 785
Vorinstanzen:
LG Göttingen, vom 29.07.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Qs 97/05
AG Göttingen, vom 18.02.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 34 Gs 581/04
AG Göttingen, 34 Gs 62 Js 27646/04 (581/04) vom 06.10.2004,

Verfassungsmäßigkeit einer auf § 284 StGB gestützten Durchsuchungsanordnung

BVerfG, Beschluss vom 29.06.2009 - Aktenzeichen 2 BvR 1499/05

DRsp Nr. 2009/17986

Verfassungsmäßigkeit einer auf § 284 StGB gestützten Durchsuchungsanordnung

Wegen der Verfassungswidrigkeit des strafbewehrten Ausschlusses privater Wettunternehmer von der gewerblichen Veranstaltung von Sportwetten aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 28.03.2006 verstößt eine auf § 284 StGB gestützte Durchsuchungsanordnung gegen das Grundrecht des Betroffenen aus Art. 13 Abs. 1 GG.

Tenor:

Der Beschluss des Amtsgerichts Göttingen vom 6. Oktober 2004 - 34 Gs 62 Js 27646/04 (581/04) - und der Beschluss des Landgerichts Göttingen vom 29. Juli 2005 - 1 Qs 97/05 -, soweit darin die Beschwerde gegen den Beschluss des Amtsgerichts Göttingen vom 6. Oktober 2004 verworfen wird, verletzen den Beschwerdeführer in seinem Grundrecht aus Artikel 13 Absatz 1 des Grundgesetzes.

Die Beschlüsse werden insoweit aufgehoben. Die Sache wird insoweit an das Landgericht Göttingen zur Entscheidung über die Kosten zurückverwiesen.

Im Übrigen wird die Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen.

Das Land Niedersachsen hat dem Beschwerdeführer die notwendigen Auslagen für das Verfassungsbeschwerdeverfahren zu erstatten.

Normenkette:

StGB § 284; KStG § 5 Abs. 1; HBeglG 2005 Art. 10; StPO § 98 Abs. 2; StPO § 152 Abs. 2; StPO § 160 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 12; GG Art. 13; GG Art. 14; GG Art. 19 Abs. 4; GG Art. 105 Abs. 1;

Gründe: