BVerfG - Beschluss vom 29.06.2009
2 BvR 2211/05
Normen:
GG Art. 105 Abs. 1; GG Art. 12; GG Art. 13; GG Art. 14; GG Art. 19 Abs. 4; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 3 Abs. 1; Haushaltsbegleitgesetz 2005 Art. 10; KStG § 5 Abs. 1 Nr. 9; NLottG vom 21. Juni 1997 § 3 Abs. 2; StGB § 284; StPO § 152 Abs. 2; StPO § 154d; StPO § 160 Abs. 1; StPO § 98 Abs. 2 S. 2;
Vorinstanzen:
LG Braunschweig, vom 22.11.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 8 Qs 381/05
AG Braunschweig, vom 10.10.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Gs 2576/05
AG Braunschweig, vom 22.08.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Gs 2576/05

Verfassungsmäßigkeit einer auf § 284 StGB gestützten Durchsuchungsanordnung

BVerfG, Beschluss vom 29.06.2009 - Aktenzeichen 2 BvR 2211/05

DRsp Nr. 2009/17988

Verfassungsmäßigkeit einer auf § 284 StGB gestützten Durchsuchungsanordnung

Wegen der Verfassungswidrigkeit des strafbewehrten Ausschlusses privater Wettunternehmer von der gewerblichen Veranstaltung von Sportwetten aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 28.03.2006 verstößt eine auf § 284 StGB gestützte Durchsuchungsanordnung gegen das Grundrecht des Betroffenen aus Art. 13 Abs. 1 GG.

Tenor:

Der Beschluss des Landgerichts Braunschweig vom 22. November 2005 - 8 Qs 381/05 - und die Beschlüsse des Amtsgerichts Braunschweig vom 10. Oktober 2005 - 3 Gs 2576/05 - und 22. August 2005 - 3 Gs 2576/05 - verletzen den Beschwerdeführer in seinem Grundrecht aus Artikel 13 Absatz 1 des Grundgesetzes.

Die Beschlüsse werden aufgehoben. Die Sache wird an das Landgericht Braunschweig zur Entscheidung über die Kosten zurückverwiesen.

Das Land Niedersachsen hat dem Beschwerdeführer die notwendigen Auslagen für das Verfassungsbeschwerdeverfahren zu erstatten.

Normenkette:

GG Art. 105 Abs. 1; GG Art. 12; GG Art. 13; GG Art. 14; GG Art. 19 Abs. 4; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 3 Abs. 1; Haushaltsbegleitgesetz 2005 Art. 10; KStG § 5 Abs. 1 Nr. 9; NLottG vom 21. Juni 1997 § 3 Abs. 2; StGB § 284; StPO § 152 Abs. 2; StPO § 154d; StPO § 160 Abs. 1; StPO § 98 Abs. 2 S. 2;

Gründe: