LSG Baden-Württemberg - Urteil vom 25.09.2023
L 4 KR 2069/20
Normen:
KSVG § 1 Nr. 1; KSVG § 2 S. 1; KSVG § 3 Abs. 1 S. 1; KSVG § 8 Abs. 1 S. 3; KSVG § 8 Abs. 2 S. 1-2; KSVG § 11 Abs. 1; KSVG § 16 S. 1 Hs. 2; KSVG § 36a S. 1; SGB V § 234 Abs. 1 S. 2; SGB V § 251 Abs. 1; SGB X § 48 Abs. 1 S. 1 und S. 2 Nr. 2;
Vorinstanzen:
SG Karlsruhe, vom 28.05.2020 - Vorinstanzaktenzeichen S 9 KR 3039/19

Versicherungspflicht in der KünstlersozialversicherungKein automatisches Ende nach einem KrankengeldbezugKeine analoge Anwendung von § 8 Abs. 1 Satz 3 KSVG

LSG Baden-Württemberg, Urteil vom 25.09.2023 - Aktenzeichen L 4 KR 2069/20

DRsp Nr. 2023/13142

Versicherungspflicht in der Künstlersozialversicherung Kein automatisches Ende nach einem Krankengeldbezug Keine analoge Anwendung von § 8 Abs. 1 Satz 3 KSVG

1. Der Gesetzgeber hat im KSVG hinsichtlich des Endes des Krankengeldbezugs keine Zäsur normiert, wonach die Versicherungspflicht des zuvor (bezogen auf den Eintritt der Arbeitsunfähigkeit) selbstständigen Künstlers oder Publizisten nach dem Ende des Krankengeldbezugs quasi automatisch endet, wenn nicht im unmittelbaren Anschluss daran (nahtlos) Einkünfte erzielt werden. Dem selbstständigen Künstler bleibt es vielmehr unbenommen, die Anzahl und zeitliche Lage seiner Engagements im Jahresverlauf nach eigenen Wünschen zu bestimmen.2. Eine analoge Anwendung der in § 8 Abs. 1 Satz 3 KSVG normierten Regelung, die sich auf den zeitlichen Eingang der Meldung nach § 11 Abs. 1 KSVG bezieht, ist mangels Regelungslücke nicht zulässig.

Tenor

Auf die Berufung des Klägers wird der Gerichtsbescheid des Sozialgerichts Karlsruhe vom 28. Mai 2020 sowie der Bescheid der Beklagten vom 2. Mai 2019 in der Gestalt des Widerspruchsbescheids vom 14. August 2019 aufgehoben.

Die Beklagte trägt die außergerichtlichen Kosten des Klägers in beiden Rechtszügen.

Normenkette:

KSVG § 1 Nr. 1; KSVG § 2 S. 1; KSVG § 3 Abs. 1 S. 1; KSVG § 8 Abs. 1 S. 3; KSVG § 8 Abs. 2 S. 1-2; KSVG § 11 Abs. 1; KSVG § 16 S. 1 Hs. 2; KSVG § 36a S. 1; SGB V § Abs. S. 2;