BGH - Urteil vom 26.10.1993
XI ZR 42/93
Normen:
EGBGB (1986) Art. 29, 34 ; HWiG § 1 ;
Fundstellen:
BGHR EGBGB (1986) Art. 29 Abs. 1 Dienstleistungen 1
BGHR EGBGB (1986) Art. 29 Abs. 1 Nr. 1 Werbung 1
BGHR EGBGB (1986) Art. 29 Abs. 1 Nr. 2 Vertreter 1
BGHR EGBGB (1986) Art. 29 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 Regelungsumfang 1
BGHR EGBGB (1986) Art. 34 Anwendbarkeit 1
BGHR HWiG § 1 Abs. 1 Bestimmung zum Vertragsschluß 2
BGHZ 123, 380
DB 1994, 669
DRsp I(130)369b
JZ 1994, 363
MDR 1994, 248
NJW 1994, 262
WM 1994, 14
ZIP 1993, 1881
Vorinstanzen:
OLGStuttgart,
LG Stuttgart,

Wahl ausländischen Rechts bei Haustürgeschäft

BGH, Urteil vom 26.10.1993 - Aktenzeichen XI ZR 42/93

DRsp Nr. 1994/1313

Wahl ausländischen Rechts bei Haustürgeschäft

»a) Der Begriff "Erbringung von Dienstleistungen" in Art. 29 Abs. 1 EGBGB umfaßt tätigkeitsbezogene Leistungen an einen Verbraucher, die aufgrund von Dienstverhältnissen (mit Ausnahme der Arbeitsverhältnisse), Werk- und Werklieferungsverhältnissen sowie Geschäftsbesorgungsverhältnissen erbracht werden. b) Voraussetzung für die Anwendung des Art. 29 Abs. 1 Nr. 1 EGBGB ist, daß die Erbringung der Dienstleistung von dem Vertragspartner des Verbrauchers in dem Staat angeboten bzw. dafür in dem Staat geworben wird, in dem sich der Verbraucher aufhält. c) Vertreter im Sinne von Art. 29 Abs. 1 Nr. 2 EGBGB ist die im Namen und auf Veranlassung des Vertragspartners handelnde Person, die - auch ohne Vorliegen einer Vertretungsmacht - auf dem Inlandsmarkt dem Verbraucher die Gelegenheit zum Geschäftsabschluß bietet. d) Die Ausnahmeregelung in Art. 29 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 EGBGB bezieht sich nicht auf Verträge zur Finanzierung von Geschäften über die Erbringung von Dienstleistungen. e) Auf Verträge, die in den Regelungsbereich des Verbraucherschutzes in Art. 29 EGBGB fallen, ist Art. 34 EGBGB nicht anwendbar.