BVerfG - Beschluß vom 12.02.1972
1 BvR 92/71; 1 BvR 96/71
Normen:
BVerfGG § 32 Abs. 3 § 94 Abs. 3 ; FGO § 126 Abs. 1 ; SGG § 169 ; VwGO § 125 Abs. 2 § 144 Abs. 1 ; ZPO § 519b § 554a ;
Fundstellen:
BVerfGE 32, 345
Vorinstanzen:
OLG Zweibrücken, vom 18.03.1970 - Vorinstanzaktenzeichen 2 U (Baul) 99/69
BGH, vom 15.02.1971 - Vorinstanzaktenzeichen III ZR 93/70
BVerfG, vom 26.01.1972 - Vorinstanzaktenzeichen 1 BvR 92/71 - 1 BvR 96/71

Widerspruch im Verfahren nach § 94 Abs. 3 BVerfGG

BVerfG, Beschluß vom 12.02.1972 - Aktenzeichen 1 BvR 92/71; 1 BvR 96/71

DRsp Nr. 1996/8053

Widerspruch im Verfahren nach § 94 Abs. 3 BVerfGG

1. Nach § 94 Abs. 3 BVerfGG hat der Äußerungsberechtigte kein Widerspruchsrecht im Verfahren über eine einstweilige Anordnung.2. § 32 Abs. 3 Satz 3 BVerfGG setzt nach seinem Sinn und Zusammenhang einen zulässigen Widerspruch voraus. Im übrigen entspricht es einem allgemeinen Grundsatz des Prozeßrechts, daß über einen unzulässigen Rechtsbehelf ohne mündliche Verhandlung entschieden werden kann.

Normenkette:

BVerfGG § 32 Abs. 3 § 94 Abs. 3 ; FGO § 126 Abs. 1 ; SGG § 169 ; VwGO § 125 Abs. 2 § 144 Abs. 1 ; ZPO § 519b § 554a ;

Gründe:

I.

Das Bundesverfassungsgericht hat mit Beschluß vom 26. Januar 1972 in zwei gleichgelagerten Verfassungsbeschwerde-Verfahren eine einstweilige Anordnung erlassen. Wegen des zugrunde liegenden Sachverhalts wird auf das Urteil vom 4. Mai 1971 (BVerfGE 31, 87) verwiesen.

Gegen die einstweilige Anordnung hat die Dürkheimer Gondelbahn GmbH Widerspruch erhoben. Sie hält sich für berechtigt, gemäß § 32 Abs. 3 Satz 1 BVerfGG Widerspruch einzulegen, da sie durch die einstweilige Anordnung betroffen und "sachverhaltsbeteiligt" sei. Sie nimmt auf die Urteilsanmerkungen von Redeker (NJW 1971, 1171) und Bettermann (DVBl 1971, S. 822 f.) Bezug.

II.